„Ab 10. Juni werden viele Holzprodukte in Europa fehlen.“ Vor diesem drohenden Szenario warnt Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich und Geschäftsführer der Division Wood Products des finnisch-schwedischen Forstkonzerns Stora Enso. In Niederösterreich betreibt Stora Enso mit rund 700 Beschäftigten zwei große Sägewerke in Ybbs/Donau und Brand im Waldviertel.

Bei seiner Prognose bezieht sich Jöbstl auf das EU-Importverbot für Schnittholz aus Russland und Weißrussland, das am 10. Juni in Kraft getreten ist. Im Vorjahr hat Österreich aus Russland noch 146.000 Kubikmeter Nadelschnittholz importiert. Diese Menge und auch noch mehr seien zwar aus eigener Kraft zu stemmen, da der Rohstoff Holz in Europa ausreichend vorhanden und nachhaltig nutzbar ist. Nach Ansicht des Fachverband-Obmanns ist dazu aber auch ein klares Bekenntnis der Europäischen Union und deren Mitgliedsstaaten zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und zur stärkeren Holzverwendung notwendig.

„Leider stehen manche Vorhaben der EU – Stichwort: European Green Deal – dem entgegen. Die eigenen, nachwachsenden Ressourcen nicht oder nur eingeschränkt nutzen zu dürfen, ist in der aktuellen Situation der falsche Weg“, erklärt Jöbstl.

Österreichs Holzindustrie gliedert sich in die Sparten Bau, Möbel, Sägewerke und Platten sowie Schi. 2021 hat dieser Wirtschaftssektor mit 1.281 Unternehmen und 27.582 Beschäftigten einen Produktionswert von 10,43 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das ist ein starkes Wachstum um 28,9 Prozent im Vergleich zum Jahr davor gewesen.

Foto: © S. Hermann & F. Richter from Pixabay

www.holzindustrie.at

www.storaenso.com

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