Die aktuelle Sanierungsstudie von Internorm ermittelte eine optimale Förderhöhe von 50 Prozent der anrechenbaren Investitionskosten. Umso erfreulicher erscheint in diesem Licht die neue Sanierungsoffensive des Bundes, der zukünftig bis zur Hälfte der Investitionskosten übernimmt.
Trotz drohender massiver Strafzahlungen ist die Sanierungswende in Österreich bisher noch nicht wirklich in Gang gekommen. Dabei ist die Steigerung der Sanierungsquote ein wesentlicher Motor für eine CO2-Reduktion. Von der politischen Zielgröße von drei Prozent ist der Markt derzeit noch weit entfernt. Die neue Förderoffensive des Bundes für thermisch-energetische Sanierungen von Gebäuden könnte dies nun ändern. Die Kombination aus Bundes- und Landesförderung sorgt für eine Investitionsentlastung weit jenseits der 50 Prozent und ist auch laut Internorm-Sanierungsstudie ein höchstattraktiver Anlass, endlich zu sanieren. Selbst umfangreiche Projekte rechnen sich so bereits in weniger als vier Jahren.
Schon bei einem reinen Fenstertausch führen die laufend gestiegenen Energiekosten zu einer schnellen Amortisation. Folgendes Rechenbeispiel veranschaulicht dies sehr deutlich: Wenn ein 150-m2-Einfamilienhaus mit 50 m2 Glasfläche von Einfach- auf Dreifachverglasung umgestellt wird, so reduzieren sich die jährlichen Heizkosten um durchschnittlich rund 4.000 Euro. Bei einem veranschlagtem Investitionsaufwand von ca. 30.000 Euro macht sich das Sanierungsprojekt derzeit ungefördert in etwas mehr als sieben Jahren bezahlt. Im Rahmen der neuen Förderoffensive rechnet sich dasselbe Projekt bei 50 Prozent Förderung in weniger als vier Jahren – in Kombination mit der Landesförderung sogar noch schneller.
Sanierung rechnet sich so schnell wie noch nie und ist gut fürs Klima
Auf eine 90-m2-Wohnung mit 25 m2 Glasfläche umgemünzt, liegen die Investitionskosten bei rund 15.000 Euro, die jährliche Ersparnis bei ca. 2.000 Euro. Im Rahmen der neuen Förderoffensive kann sich eine Sanierung dieser Wohnung in Kombination aus Bundes- und Landesförderung in weniger als drei Jahren amortisieren. Sanierung rechnet sich also mehr denn je.
Die Energieeffizienz von Gebäuden ist ein wesentlicher Faktor, um den CO2-Ausstoß signifikant zu reduzieren. Der Gebäudesektor ist mit 9,1 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent immerhin für rund 12 Prozent der emittierten Treibhausgase in Österreich verantwortlich. 27 Prozent des Endenergieverbrauchs werden für Raumwärme, Warmwasser und Kühlung in Gebäuden verwendet und 88 Prozent der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor entfallen auf private Haushalte. Kein Wunder also, dass die Sanierung von Wohnraum bei der Reduktion von Emissionen im Fokus steht, denn eine umfassende Gebäudesanierung senkt den Energiebedarf um durchschnittlich 76 Prozent.
Internorm-Sanierungsstudie 2023: Mangel an Sanierungswissen, schwierige Finanzierungssituation und diffuses Verständnis der aktuellen Förderlandschaft
Die Frage nach der Zurückhaltung beim Sanieren hat sich auch Internorm gestellt und eine Studie beim renommierten Marktforschungsinstitut MARKET in Auftrag gegeben, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. „Unser Antrieb war, ein tieferes Verständnis zu erlangen, was die Menschen vom Sanieren abhält, obwohl es aus vielen Perspektiven gewinnbringend wäre. Wir wollten aber ebenso herausfinden, welche entscheidenden Motivationsfaktoren es gibt, um endlich Schwung in die österreichische Sanierungslandschaft zu bringen“, fasst Christian Klinger, Internorm-Miteigentümer und Unternehmenssprecher, die Ziele der Studie zusammen.
Das repräsentative Studienkonzept umfasst mehr als 1.100 Interviews mit derzeitigen und zukünftigen Fenstersanierer:innen sowie Personen ohne energetische Sanierungsmaßnahme. Eine Erkenntnis war, dass 55 Prozent aller Hausbesitzer:innen glauben, dass keine Notwendigkeit zur thermischen Optimierung besteht und der energetische Zustand gut ist. Die Statistiken ergeben ein anderes Bild: Rund drei Viertel der österreichischen Gebäude wurden vor 1990 errichtet, rund 60 Prozent des gesamten Wohnungsbestands bräuchte eine Sanierung.
Eine Ursache für die abweichende Einschätzung zum Sanierungsbedarf ist, dass 51 Prozent der Eigentümer:innen kein Wissen zum energetischen Zustand des Eigenheims haben. Dazu gehört die Kenntnis über die Energiekennzahl oder wie sich der Heizwärmebedarf berechnet. Hinzu kommt, dass die Hälfte aller potenziellen Fenstersanierer:innen das Einsparpotenzial nicht einschätzen kann. Dieses liegt bei einer umfassenden thermischen Sanierung im Durchschnitt immerhin bei 76 Prozent. „Die Studie zeigt, dass wir dringend eine flächendeckende Aufklärungs- und Informationsoffensive zum Thema Energieeffizienz und Sanierung in Österreich benötigen. Wäre die Wissensdurchdringung stärker, müssten wir uns um die Sanierungsquote kaum mehr Sorgen machen“, betont Christian Klinger.
Zudem wird die Sanierung weiterhin zu eindimensional betrachtet. Die Studie belegt, dass der Fokus nach wie vor auf der Modernisierung der Heizungsanlagen und im Bereich Photovoltaik liegt. Eine wirkungsvolle Sanierung umfasst aber mehr, vor allem muss die zeitliche Abfolge der Maßnahmen sinnvoll und gut aufeinander abgestimmt erfolgen – entsprechende Förderungen sollten daran geknüpft sein. „Auch wenn die Förderbedingungen immer ganzheitlicher gedacht werden. Die thermische Optimierung gehört sequenzieller gedacht: erst die Gebäudehülle sanieren und dann die Heizung tauschen. Denn keiner möchte, bildlich gesprochen, ein offenes Zelt mit einer viel zu großen Heizanlage heizen“, erklärt Klinger weiter.
Sanierungsexperte Internorm: Reibungsloser Ablauf wird laufend bestätigt
Neben dem fehlenden Wissen ist die Sorge vor der Umsetzung eine große Hemmschwelle. 77 Prozent fürchten den anfallenden Schmutz und Lärm in den eigenen vier Wänden, 74 sorgen sich um die richtige Auswahl der Hersteller und Handwerker, 64 Prozent um eine unprofessionelle und fehlerhafte Abwicklung. Sowohl die Praxis als auch die Studienergebnisse belegen allerdings, dass die Sorgen vor der Umsetzung unbegründet sind: Bei 96 Prozent der in der Studie befragten Sanierer:innen wurden die Erwartungen erfüllt.
Im Rahmen des Customer-Care-Programms holt Internorm zudem laufend Kundenfeedback ein und greift mit insgesamt rund 900.000 Sanierungskund:innen auf einen umfassenden Erfahrungsschatz zurück. Dass Europas Fenstermarke Nummer Eins besonderen Wert auf eine professionelle Abwicklung legt, beweisen die Ergebnisse der Zufriedenheitsanalyse: 96 Prozent der Kund:innen waren mit der Sauberkeit der Montage sehr zufrieden, 89 Prozent würden Internorm auf jeden Fall weiterempfehlen.
Attraktivere und unbürokratischere Förderungen würden Sanierung ankurbeln
Das größte Hindernis für alle potenziellen Sanierer:innen ist nach wie vor die Finanzierung. Die Hälfte der Befragten, die eine Sanierung als notwendig ansehen, kann sich diese schlichtweg nicht leisten. 68 Prozent der Sanierungswilligen haben ihr Vorhaben aus finanziellen Gründen verschoben. „Ein fehlender Investitionsrahmen inklusive Kreditvergabe und eine hochkomplexe, bis dato großteils unattraktiv wahrgenommene Förderlandschaft, die sich über Bund, Land und Gemeinden verteilt, verhindern selbst bei über 40 Jahre alten Häusern das Sanierungsvorhaben. Zudem spekulieren viele auf sinkende Materialkosten. Tatsächlich befinden sich die Materialpreise bereits wieder auf dem Niveau vor der Ukrainekrise und es ist wahrscheinlicher, dass sich diese Preise in Zukunft eher nach oben als nach unten entwickeln“, ist sich Klinger sicher.
Das größte Potenzial liegt allerdings mit rund zwei Drittel der Befragten in der Zielgruppe, die keine Sanierung planen oder diese verschoben haben. Gemäß den Studienergebnissen würden 73 Prozent der Befragten ohne bisherige energetische Sanierungsmaßnahmen diese angehen, wenn die Hälfte der Gesamtinvestition gefördert werden würde. Die Faktoren Kosten und Förderung spielen auch bei den größten Sanierungstreibern die Hauptrolle.
Politik reagiert: Bund startet endlich echte Sanierungsoffensive in Österreich
„Es scheint fast, als hätte die Politik unsere Studie als Grundlage für die neue Sanierungsoffensive berücksichtigt“, freut sich Christian Klinger. „Die Kombination aus Bundes- und Landesförderung ermöglicht nun eine Übernahme der anrechenbaren Investitionskosten von mehr als 50 Prozent. Das hat das Potential für einen echten Sanierungsboom. Jeder, der dieses Angebot jetzt nicht nutzt, vergibt eine echte Chance: für seine Geldbörse, für seine Wohnqualität und natürlich fürs Klima“, ermutigt Klinger. Denn: Wenn sich die Sanierung schnell rechnet und entsprechend gefördert wird, könnten sich 40 Prozent der Nicht-Sanierer auf jeden Fall Maßnahmen vorstellen.
„Eine Verdreifachung der Bundesförderung auf 42.000 Euro für eine umfassende Sanierung gemäß klimaaktiv und von maximal 50 Prozent der anrechenbaren Investitionskosten kann die Sanierungslethargie in der Bevölkerung durchbrechen und den stark benötigten Schwung in die Baukonjunktur bringen“, so Klinger weiter.
Sanierungsoffensive als Konjunkturmotor
Denn die Sanierung ist besonders in Krisenzeiten, wie derzeit in der Baubranche, ein echter Konjunkturmotor. Gemäß einer Studie des Klima- und Energiefonds aus dem Jahr 2016 löst jeder Euro, der in Sanierungen investiert wird, eine zusätzliche Wertschöpfung von vier Euro aus. Aufgrund der lokal notwendigen Umsetzung bleibt dieses Geld im eigenen Land.
Dieselbe Studie hat errechnet, dass eine Anhebung der Sanierungsquote von ein auf drei Prozent in Österreich eine Wertschöpfung von 13 Milliarden Euro auslösen und 30.000 Arbeitsplätze schaffen würde. „Vor allem angesichts drohender CO2-Strafzahlungen von bis zu 9,2 Milliarden Euro im Jahr 2030 ist das jetzt genau der richtige Zeitpunkt: als Impuls für die schwächelnde Konjunktur und für das Klima“, betont Klinger die Wichtigkeit.
„Dass man mit unkomplizierten Förderungen in entsprechender Höhe einen echten Sanierungsboom auslösen kann, beweist Italien. Der Superbonus hat dort eine echte Sanierungswelle mit hoher Konjunkturwirkung ausgelöst. Jetzt muss es uns allen noch gelingen, dieses hochattraktive Förderangebot und die vielen Vorteile der Sanierung jedem Haushalt in Österreich zu vermitteln. Die Wissens- und Informationslücken sind einfach zu groß. Wir als Industrie werden unsere Kundinnen und Kunden umfassend aufklären und erhoffen uns dasselbe vom Bund“, fordert Internorm-Miteigentümer Christian Klinger abschließend.
Key Facts der Internorm-Sanierungsstudie 2023 auf einen Blick
Fehlendes Wissen:
– 55 % der Hausbesitzer glauben, dass ihr Haus energetisch nicht saniert werden muss.
– 51 % der Besitzer von sanierungsbedürftigen Gebäuden kennen ihre Energiekennzahl oder ihren Heizwärmebedarf nicht.
– 50 % wissen nicht, wie hoch ihr mögliches Energieeinsparungspotenzial tatsächlich ist.
Fehlende Sanierungsbereitschaft:
– Ca. 80 % der Befragten planen entweder gar keine Sanierung und wenn, müssen sie diese aufgrund der derzeitigen Kostensituation verschieben.
Fehlende ganzheitliche Betrachtung:
– Der Fokus liegt immer noch auf der Modernisierung der Heizungsanlagen bzw. Photovoltaik.
– Eine ganzheitliche Betrachtung der thermischen Sanierung und eine sinnvolle Planung mit entsprechender Reihenfolge der Maßnahmen ist ausbaufähig.
Schwierige Rahmenbedingungen:
– Es herrscht ein bürokratisches, föderalistisches Fördersystem, das schwer zu durchschauen ist.
– Zudem gibt es schwer erfüllbare Bedingungen bei der Kredit- und Finanzierungsvergabe.
– Hohe Kostensteigerungen verhindern zudem Sanierungsprojekte im privaten Bereich.
Barrieren und Sorgen:
– Hauptbarrieren für eine Sanierung sind mangelndes Problembewusstsein, hohe Kosten und Finanzierungsschwierigkeiten sowie zu wenig staatliche Unterstützung.
– Die Befragten sorgen sich um Finanzierung und Kosten, Kostentreue, Schmutz und Lärmbelastung, Dauer und pünktlicher Ablauf der Sanierung.
Realsituation Sanierung:
– Bei 96 % wurden die Erwartungen erfüllt, 92 % würden wieder Sanieren
Überzeugende Argumente:
– Wenn es sich rechnet und finanzielle Unterstützung durch ausreichende Förderungen da wäre, würde sich die Sanierungsbereitschaft signifikant erhöhen.
– Neben der Wiederherstellung von Funktionalitäten stehen der Kosteneinsparungseffekt, die Energieeffizienz, Wohnqualität und Emissionsvermeidung im Mittelpunkt.
Förderung:
– Förderhöhen von 30 bis 50 % könnte zu einer Steigerung der Sanierungsprojekte von 30 % führen.
– Effiziente Fördermodelle steigern die Sanierungsbereitschaft (Quote), senken Emissionen und vermeiden Strafzahlungen.
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Quelle: Internorm
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INTERNORM – Europas Fenstermarke Nr. 1
Internorm ist die größte Fenstermarke Europas und Arbeitgeber für 2.114 Mitarbeiter:innen (vollzeitäquivalent). Mehr als 28 Millionen Fenstereinheiten und Türen – zu „100 % made in Austria“ – haben die drei Produktionswerke Traun, Sarleinsbach und Lannach bisher verlassen. Zudem wurden bereits über 900.000 Sanierungen erfolgreich abgewickelt. Von der Geburtsstunde des Kunststoff-Fensters bis zu den heutigen High-Tech- und High-Design-Innovationen setzt Internorm europaweit Maßstäbe. Gemeinsam mit rund 1.300 Vertriebspartnern in 21 Ländern baut das Unternehmen seine führende Marktposition in Europa weiter aus. Zur Produktpalette gehören neben den Fenster- und Türsystemen auch Sonnen- und Insektenschutz.