Sie zählen zweifellos zu den elegantesten und gleichzeitig aber auch zu den bedrohtesten Großkatzen: Leoparden. Im Wiener Tiergarten Schönbrunn ist nun ein Amurleopard zu sehen. Das Weibchen „Ida“ wurde am 26. Jänner 2015 im Zoo Olmütz in Tschechien geboren und bewohnt in Schönbrunn das ehemalige Gehege der Jaguare. „Die junge Leopardin erkundet ihr neues Zuhause neugierig, beschnuppert alles und klettert mit ihren messerscharfen Krallen auf die Bäume und Plattformen.“, so die Tiergartendirektorin Dr. Dagmar Schratter. Im Herbst soll ein Männchen folgen. Die Zucht dieser seltenen Tiere wird in europäischen Zoos im Rahmen eines Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) koordiniert.
Leoparden sind nach den Tigern, Löwen und Jaguaren die viertgrößten Großkatzen. Sie sind bekannt für ihre charakteristische Fellzeichnung, die ihnen sowohl im Gras, als auch in den Bäumen eine sehr gute Tarnung bietet. Dagmar Schratter: „In der Dämmerung und nachts begeben sich Leoparden auf die Jagd nach Hirschen, Wildschweinen und kleineren Wirbeltieren. Dabei lauern sie entweder auf Bäumen oder schleichen sich beinahe lautlos an ihre Beute heran.“ Leoparden sind sehr anpassungsfähig. Je nach Unterart sind sie in Afrika und Asien verbreitet und leben in tropischen Wäldern ebenso wie in buschreichen Savannen oder felsigen Halbwüsten.
Der Amurleopard ist vom Aussterben bedroht und kommt nur noch in den Wäldern der Amur-Region Russlands vor. Im Vorjahr wurden dort 57 Tiere gezählt. Früher war die Wilderei aufgrund ihres Fells die Hauptbedrohung, heute ist es der Verlust ihres Lebensraums. Da es den Leoparden zunehmend an Beutetieren mangelt, greifen sie auch Nutztiere an und werden dabei von Bauern getötet. Aufgrund der starken Gefährdung wurde der Leopard von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) zum „Zootier des Jahres 2016“ gewählt. Dabei werden Schutzprojekte auf Sri Lanka und im Iran finanziert. Der Tiergarten Schönbrunn beteiligt sich als Gold-Förderer an dieser Aktion.
TIERE SEHEN. ARTEN SCHÜTZEN.