Die Influenza steht vor der Tür. Diese Tür nicht zu öffnen, ist der falsche Ansatz. Vor allem Risikogruppen und ältere Personen sollten jetzt rasch Impfschutz aufbauen. Foto: © CDC on Unsplash

In Deutschland ist sie schon da und auch in Österreich wurden bereits erste Patient:innen wegen ihr im Krankenhaus aufgenommen: Die Rede ist von der Influenza. Höchste Zeit also, sich impfen zu lassen! Das gilt speziell für Personen mit Vorerkrankungen wie Lungen- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber auch für gesunde Menschen ist die Influenza-Impfung empfohlen und sinnvoll. In vielen Bundesländern gibt es Gratis-Angebote, für Kinder und Jugendliche ist die Influenza-Impfung bundesweit kostenfrei. Wer will, kann sich die Influenza-Impfung auch gleichzeitig mit der Auffrischungsimpfung gegen COVID-19 holen.

Influenza vor der Tür

In Deutschland hat die Influenza-Welle bereits Ende Oktober begonnen, nachdem sie – wie auch in Österreich – zwei Mal hintereinander ausgefallen ist. In Malta, Portugal und Schottland gibt es bereits weitverbreitete Influenzavirusaktivität. Bei uns wurde Influenza bisher sporadisch nachgewiesen. Aber lange dürfte es nicht mehr dauern, bis man auch bei uns von einer Grippewelle sprechen muss. „Mittlerweile können wir davon ausgehen, dass diesmal die Influenza-Saison nicht ausfallen wird“, erläutert Dr. David Totschnig, Infektiologe an der Klinik Favoriten. „Daher ist es umso wichtiger, dass sich jetzt noch möglichst viele Menschen impfen lassen.“ Und er ergänzt: „Man darf nicht vergessen, dass es 10 bis 14 Tage dauert, bis der Impfschutz aufgebaut ist, es ist also höchste Zeit.“

Impfung für Risikopersonen besonders wichtig

In den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums wird die Influenza-Impfung grundsätzlich allen Erwachsenen ans Herz gelegt. Ganz besonders gilt das für Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr, chronisch Kranke, Personengruppen mit anderen Risikofaktoren sowie Personal im Gesundheitswesen und in der Altenpflege. Hier gibt es aber noch einigen Nachholbedarf. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH) aus dem Frühjahr 2022. Nur 30 Prozent der Menschen, die nach eigenen Angaben an zumindest einer chronischen Erkrankung leiden, gaben an, in den letzten sechs Monaten gegen Influenza geimpft worden zu sein. Mit 58 Prozent am häufigsten haben sich COPD-Patient:innen impfen lassen, am seltensten Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Gerade diese Personen haben aber ein erhöhtes Risiko, nicht nur für einen schweren Verlauf, sondern auch für eine Verschlechterung ihrer Grunderkrankung“, erläutert Totschnig. „Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.“

WHO-Zielerreichung in weiter Ferne

Ähnliches gelte für ältere Menschen. Sowohl die WHO als auch die EU haben das Ziel ausgegeben, dass 75 Prozent der Senior:innen gegen Influenza geimpft sein sollten. Auch davon sind wir weit entfernt. Laut Umfrage haben sich letzte Saison nur 25 % der Personen ab 60 und nur 28 % der über 70-jährigen gegen Influenza impfen lassen. „Viel zu wenig“, sagt der Infektiologe. „Gerade bei älteren Menschen ist die Sterblichkeit bei Influenza besonders hoch. Auch wenn bei ihnen eine Influenza-Impfung möglicherweise nicht vor Ansteckung schützt, so kann sie doch in vielen Fällen einen schweren Verlauf und Todesfälle verhindern. Nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- und längerfristig, da jede Influenza-Infektion auch das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht.“ 

Impfangebote annehmen

Die Influenza-Impfung ist im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten und steht damit bis zum 15. Lebensjahr gratis zur Verfügung. Ab zwei Jahren kann diese mit dem nasalen Lebendimpfstoff erfolgen. Auch für die Alters- und Pflegeheime stehen spezielle, kostenfreie Impfstoffe zur Verfügung. Ansonsten gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Impfangebote. Genauere Informationen bitte hier;

„Ich kann nur dringend empfehlen, die diversen Impfangebote auch anzunehmen“, betont Totschnig. „Jedes Jahr sehen wir auf unserer Intensivstation viele Influenza-Patient:innen mit sehr schwerem Verlauf. Wer das einmal erlebt hat, lässt sich danach gerne impfen.“

Wer ohnehin zur COVID-19-Auffrischung gehen muss, kann sich gleichzeitig auch die Influenza-Impfung verabreichen lassen.

Quelle: FINE FACTS Health Communication für den Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller

www.impfung.at

Und noch eine ganze Menge mehr Artikel zum Thema IMPFEN und VORBEUGUNG finden Sie – wie immer – bei uns bitte hier;

www.oevih.at

Back to Top