Als die wahrhafte Mutter sämtlicher Jahres-Sonderhefte in Sachen Fußballsport in Europa, oder aber auch „the one and only“, kann zweifellos das neuerlich vom Nürnberger Olympia-Verlag veröffentlichte „Sportmagazin kicker Sonderheft 2017/18“ bezeichnet werden.
Seit bereits fünf Jahrzehnten – die erste Asugabe erschien rechtzeitig zur Gründung der Deutschen Fußball-Bundesliga anno 1963 – existiert dieses wertvolle und über 600 Gramm schwere Din A4-Almanach, welches heuer erneut auf 264 Hochglanz-Magazin-Seiten unzählige geballte Informationen über den Deutschen Fußball der ersten drei Profi-Ligen – sowie in einer 40-seitigen Extra-Beilage über die 5 Regionalligen – quasi frei Haus liefert. Begann man 1963/64 noch eher verhalten, so hatte man 1969/70 bereits die komplette 1. Deutsche Bundesliga – wohlgemerkt vierfärbig – im Programm und informierte auf 86 Seiten über die anstehende Spielzeit. Im Jahre 1978/79 kam die komplette 2. Bundesliga in Farbe hinzu. Das Magazin umfasste damals bereits stolze 214 Seiten.
Im Laufe der Jahre, ja, der Jahrzehnte, avancierte das kicker-Sonderheft zur wohlwollenden Überbrückung des fußballerischen Sommerloches, denn mit der Erscheinung von eben diesem alljährlich im Juli/August wird allen klar, dass der Startschuss, vielmehr der Anpfiff zu einer neuerlich hochinteressanten Deutschen Bundesliga-Saison nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen würde. Und in eben dieser steht der Deutsche Nachbar im Moment und frönt der 55. Bundesliga-Saison seiner Geschichte.
Auch hierzulande in Österreich blickt man immer wieder gerne über den Tellerrand und meist hat hier auch jeder Fußballfreund sein Team in Deutschen Landen, dem er gerne und leidenschaftlich die Daumen drückt. Früher angespannt an den Samstag-Nachmittagen ab 15 Uhr vor den Radio-Geräten sitzend, als es wieder hieß: „Heute im Stadion/Sportreporter berichten/Moderator im Studio: Fritz Hausmann“, später dann natürlich auch teilweise live bei den Spielen direkt in den diversen Stadien vor Ort und heute eben via Internet und/oder Live-Ticker.
So verfügt auch die neueste Ausgabe wieder über die beliebte Stecktabelle in der Heftmitte, berichtet ausführlich über sämtliche Teams der 1., 2. und 3. Liga in Wort und Bild und ist demnach auch ein steter Begleiter für die Zuschauer und Anhänger durch eine anstehende spannende Spielzeit im regierenden Fußball-Weltmeister-Land Deutschland.
Interessant ist nach wie vor der umfangreiche Statistik-Teil. Kamen beispielsweise 1972/73 – Deutschland war damals Fußball-Europameister – durchschnittlich 16.387 Besucher in die Stadien, so liegt der absolute Zuschauerrekord in der Saison 2011/12 mit 44.293 Stadion-Pilgern im Schnitt. Karl-Heinz – genannt Charly – Körbel, die treue Arbeitsbiene von Eintracht Frankfurt, war in 602 Bundesliga-Spielen für die Hessen aktiv. Dieser Rekord scheint für die Ewigkeit zu haften, liegt doch der nächstplatzierte noch aktive Akteur in Form von Stefan Kießling – Bayer 04 Leverkusen – mit 395 BL-Spielen weit zurück. Auch jene 365 Volltreffer des einstigen FC Bayern München-Bombers „kleines dickes Müller“ Gerd Müller werden wohl nie erreicht werden. Der noch Aktive Mario Gomez – VfL Wolfsburg – scorte bis dato 154mal. Und auch die Trefferquoten sind interessant: 1983/84 gab es für die durchschnittlich 19.340 Zuschauer 1.097 Treffer zu bejubeln, einige Jahre später, 1989/90, bekamen 19.765 Zuschauer „nur“ 790 Volltreffer zu bestaunen.
Die Bundesliga verändert sich. Die Ablösesummen werden immer unverständlicher, die Spieltage reichen von Freitag bis Montag und kaum ein Fußball-Lehrer wird in seinem Job noch lange auf seinem angestammten Trainer-Platz stehen. Der Video-Beweis wird im Zweifel zu Rate gezogen, Vereins-Treue von aufstrebenden Jung-Stars ist detto ein Fremdwort geworden, wie Spieltage ohne abgehaltenes Tohuwabohu von diversen Ultra-Gruppierungen. Und dennoch ist es angerichtet und seit gestern – der FC Bayern München schlug zum Auftakt Bayer 04 Leverkusen mit 3 : 1 – rollt der Ball wieder beim Lieblingsnachbarn Deutschland. Darum – lasset die Spiele beginnen.
Das lesenswerte Stück – ein echtes Muss für wahre Fans – ist in Österreich um EUR 6,80 im gut sortierten Zeitschriftenhandel zu beziehen, oder aber bitte gleich direkt hier: