„Gewaltig, welche Leistungen hier beim Bau des Kraftwerks erbracht werden“, zeigt sich Sebastian aus Uttendorf von der höchstgelegenen Baustelle der ÖBB begeistert. Gemeinsam mit rund 1.000 anderen war er am Samstag, 17. September 2022 zu Gast beim Tag der offenen Baustelle auf bis zu 2.250 m Seehöhe. Anrainer:innen und Interessierte aus ganz Salzburg ließen sich dieses Erlebnis „Großbaustelle im Pinzgau“ nicht entgehen. Wo sonst rund 200 Arbeiter:innen den Bau des neuen Wasserkraftwerks vorantreiben, konnten sich diesmal Jung und Alt über die nachhaltige Energieerzeugung und -speicherung der Zukunft informieren. Und die Zahlen sind beeindruckend: Für den Kraftwerksbau wurde bereits das 11,3 km lange Tunnelsystem erfolgreich ausgebrochen. Zwei Maschinensätze mit einer Leistung von je 85 MW werden künftig die bestehende ÖBB-Kraftwerksgruppe im Stubachtal optimal ergänzen.
Highlight Tunnelführung
Das Highlight des Events waren die Tunnelführungen, die auch eine Besichtigung der unterirdischen Kaverne und der Staumauer umfassten. Besonders beeindruckten die Dimensionen der Kaverne, in der künftig die beiden Maschinensätze ihre Arbeit leisten werden. Christian Höss, ÖBB-Projektleiter dazu: „Mit einer Höhe von 40 Meter hätte in der Kaverne ein zwölfstöckiges Gebäude Platz. Künftig werden durch die beiden Maschinensätze bis zu 80.000 Liter Wasser pro Sekunde fließen und bedarfsgerecht grünen Strom erzeugen. Mit dem Tag der offenen Baustelle haben wir Anrainer:innen und Interessierte eingeladen, sich vor Ort ein Bild von den Arbeiten beim neuen Kraftwerk zu machen.“
Neues Kraftwerk als „grüne Batterie“ für umweltfreundliche Mobilität
Das neue Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos ist die optimale Ergänzung zur bestehenden Kraftwerksgruppe Stubachtal. Im Gegensatz zu herkömmlichen Speicherkraftwerken erlaubt es, neben der Produktion von umweltfreundlichem Strom aus Wasserkraft, auch große Mengen an Energie kostengünstig zu speichern und somit Leistungsspitzen im Bahnstromnetz optimal abzudecken. Denn bisher diente der Weißsee lediglich als Vorspeicher. Durch die Verbindung mit dem Tauernmoossee wird der Weißsee künftig zur „grünen Batterie“: Die beiden Maschinensätze in der unterirdischen Kaverne pumpen bei geringer Stromnachfrage Wasser vom Tauernmoossee in den 220m höher gelegenen Weißsee. Dieser Höhenunterschied kann in Zeiten hoher Stromnachfrage genutzt werden: Das Wasser wird aus dem Weißsee wieder abgelassen und treibt die Turbinen an, um erneut Strom zu erzeugen. Je nach Bedarf steht damit grüner Strom aus Wasserkraft für den umweltfreundlichen Zugbetrieb zur Verfügung. Damit können Leistungsspitzen im Bahnstromnetz noch besser abgedeckt werden. Die Gesamtinvestition für den Bau beträgt vorausvalorisiert ca. 335 Millionen Euro, welche die ÖBB aus Eigenmitteln außerhalb des Rahmenplans finanzieren. Die Inbetriebnahme ist 2025 geplant.
Quelle: ÖBB
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Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2021 insgesamt 323 Millionen Fahrgäste und über 94 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit rund 97 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von über drei Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen knapp 42.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich bis zu 1,3 Millionen Reisende und rund 1.300 Güterzüge sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.