75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der damit einhergegangenen endgültigen Befreiung des Melker Konzentrationslagers wurde nun erstmals nach außen hin und deutlich sichtbar mit einer Gedenktafel auf Teile der Geschichte des Kasernenareals hingewiesen.
Diese Gedenktafel wurde im Oktober 2020 im Zuge einer Enthüllungsfeier am Außengemäuer der Freiherr Karl von Birago-Pionierkaserne der Öffentlichkeit präsentiert. Das Kasernenareal war während des Zweiten Weltkrieges ein KZ-Außenlager von Mauthausen gewesen.
In der Zeit von April 1944 bis April 1945 waren an die 14.400 KZ-Häftlinge aus über 30 Ländern in der Melker Kaserne interniert und mussten in der nahen Stollenanlage unter dem Wachberg bei Roggendorf Zwangsarbeit leisten.
Das KZ Melk war das größte Konzentrationslager in Niederösterreich, in dem innerhalb eines Jahres fast 5.000 Menschen getötet wurden.
„Das ist weder den Melkern noch den Besuchern so richtig bewusst, dass das gesamte Kasernenareal ein KZ-Lager war. Hier sind viele Menschen gestorben.“, so Christian Rabl, Obmann des Vereins MERKwürdig. Der Text auf der Gedenktafel unterhalb wurde in acht Sprachen übersetzt, eben in jene Sprachen, die die meisten Häftlinge damals gesprochen hatten.
Und nun ist ab sofort diese Gedenktafel auch ein Teil der Vermittlungsrundgänge, die von MERKwürdig angeboten werden. „Neben der Wissensvermittlung spricht unser pädagogisch ausgebildetes Team auch Themen wie Zivilcourage und Menschenrechte an und versucht, einen Faden zur Aktualität zu spannen.“, so Chrisitan Rabl weiter.
Und so ist es völlig einerlei, ob Kinder und / oder Jugendliche, Erwachsene, Zeitzeugen oder Geschichtsinteressierte – die gelebte Gedenkkultur soll all jenen, die daran Interesse hegen, auch nahegebracht werden.
Quelle: oepb