Nur für den Rohstoff Mineralöl muss in Österreich seit 1973, dem Jahr der großen Energiekrise, eine Notreserve für den Ernstfall gehalten werden. Derartiges schlägt jetzt Reinhard Wolf, Generaldirektor der Raiffeisen Ware Austria (RWA), auch für die lebenswichtigen Grundnahrungsmittel vor. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, auch in unsicheren Zeiten die agrarischen Lieferketten aufrechtzuerhalten und für Versorgungssicherheit zu sorgen“, betont er. In Österreich verfüge die RWA über rund 250.000 Tonnen Lagerkapazität. Dazu kämen noch die Silos und Lager der einzelnen Lagerhaus-Genossenschaften mit einer Gesamtkapazität von mehr als 1,6 Millionen Tonnen, rechnet Wolf vor.
Nicht nur der Ukraine-Krieg mit seinen häufig unterbrochenen Lieferketten stellt die RWA vor große Herausforderungen. 2021 haben die anhaltende Covid-19-Pandemie mit Lockdowns und Geschäftsschließungen, die Verknappung von Rohstoffen sowie enorme Preisschwankungen bei verschiedenen Produkten „für ein sehr turbulentes Jahr gesorgt“, sagte Wolf bei der Vorlage der Bilanzzahlen über die abgelaufene Geschäftsperiode. Umso bemerkenswerter, dass „es uns gelungen ist, die Planziele deutlich zu übertreffen und die Versorgung sowohl in Richtung Landwirtschaft und Lagerhaus-Genossenschaften, als auch in Richtung Konsumenten sicherzustellen.“
Die Zahlen im Detail: Im Geschäftsjahr 2021 hat der RWA-Konzern einen Umsatz von 2,95 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das waren um 590 Millionen Euro oder 23,9 Prozent mehr als im Jahr davor. Das Ergebnis vor Steuern ist um 6,1 Millionen Euro oder 27,2 Prozent auf 28,5 Millionen Euro geklettert.
In allen ihren Geschäftsfeldern hat die RWA 2021 markante Erlöszuwächse erzielt. Im Segment Agrar ist der Umsatz um 19,8 Prozent auf 1,69 Milliarden Euro gestiegen, im Segment Technik um 36,4 Prozent auf 326,4 Millionen Euro sowie im Segment Haus&Garten um 32,8 Prozent auf 175,1 Millionen Euro. Das Geschäftsfeld Energie hat mit einem Plus von 26,0 Prozent auf 693,1 Millionen Euro bilanziert und die Baustoffsparte mit einem Anstieg um 43,2 Prozent auf 56,1 Millionen Euro.
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