Lehrlinge im Handwerk sind in Österreich gesucht wie selten zuvor – quer durch alle Bundesländer und in allen Branchen. Um mehr junge Menschen für den Trockenbau zu begeistern, setzt der Verband Österreichischer Stuckateur- und Trockenbauunternehmungen (VÖTB) auf unterschiedliche Initiativen – immer mit Blick auf deren Interessen und Zukunftsaussichten.
Die heimischen Stuckateure und Trockenbauer sind in der Regel kleinere bis mittlere Unternehmen, meist in Familienbesitz. Die meisten von ihnen suchen seit geraumer Zeit vermehrt nach Nachwuchskräften, die das umfassende Handwerk „Stuckateur/in und Trockenausbauer/in“ erlernen möchten. Damit sind sie nicht allein. Bei der Suche nach neuen Lehrlingen ist es wichtig, deren Erwartungen zu kennen: Die Karriereplattform Whatchado hat online unter mehr als 30.000 Teilnehmenden abgefragt, was die Generation Z von ihren Arbeitgeber*innen erwartet. Fazit: Ganz oben auf der Prioritätenliste (91 %) steht das im Job zu erwartende Aufgabengebiet. Im Vergleich dazu stufen 84 % das Gehalt als sehr wichtig bzw. wichtig ein. Rund drei Viertel erwarten sich Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch für das Recruiting erfolgsversprechend sind aussagekräftige Stellenausschreibungen (68 %) und authentische Einblicke, vor allem in die Unternehmenskultur (66 %).
Gelungenes Sequel: Die Lehrlingstage 2022
Um die Mitgliedsbetriebe des VÖTB dahingehend zu unterstützen, hat der Verband unterschiedlichste Aktivitäten ins Leben gerufen. Dazu VÖTB-Präsident Manfred Schreiner: „Unser Handwerk entwickelt sich zunehmend zum Schlüsselgewerk der Branche, denn zeitgemäße Gebäude kommen ohne professionellen Trockenbau gar nicht mehr aus. Doch dazu brauchen wir zukunftsfitte, junge Expertinnen und Experten!“ Im Gegenzug können sich die Jugendlichen auf einen abwechslungsreichen Job mit tollen Aussichten freuen. Eine gute Möglichkeit für wichtige Eindrücke bieten die VÖTB-Lehrlingstage. Dort wird der zukünftige Beruf in all seiner Vielfalt und Attraktivität gezeigt und auch das Socializing kommt nicht zu kurz. Nach dem erfolgreichen Start im Vorjahr fand dieser Termin heuer bei Knauf in Weißenbach eine gelungene Fortsetzung.
Am ersten Abend lernten Ausbildende, Organisator*innen und die 47 Lehrlinge einander beim Abendessen in der Almhütte auf der Ardningalm erstmal gut kennen, bevor es am nächsten Tag zum praktischen und theoretischen Wissenstransfer ging: „Trockenbau unlimited“, „Pulver“, „Management“ und „Werk“ waren die zu absolvierenden Stationen zu denen die Gruppen zu jeweils 12 Lehrlingen rotierend antraten und unter anderem selbst Hand anlegten. Die Lehrlinge konnten die Vortragenden und Vorführenden dabei jederzeit mit ihren Fragen unterbrechen bzw. wurden bei den handwerklichen Aufgaben ganz genau angewiesen und auch beobachtet. Die anwesenden VÖTB-Vorstände Peter Sterr, Richard Obermayr (Perchtold Trockenbau), Stefan Pointl (Knauf) und Alexander Dasek (Böhm Stadtbaumeister & Gebäudetechnik) überzeugten sich ebenfalls vor Ort von den Qualitäten des Nachwuchses: „Die Neugierde, die Begeisterung und das Engagement waren richtiggehend ansteckend! Wenn das ins Berufsleben mitgenommen wird, können wir uns auf eine erfolgreiche Zukunft freuen!“
Begeisterung löste auch das Rahmenprogramm aus: Nach einer Sicherheitseinweisung ging es, ausgestattet mit Neoprenanzug und Schwimmwesten zum Paddeln auf die Enns! Diese führte Hochwasser – wie alle nun wissen, erleichtert dieser Umstand das Rafting, da im wahrsten Sinne des Wortes keine Steine im Weg liegen. Abkühlung fand man dann im atemberaubenden Bruckgraben – einem der großartigsten Canyons in Österreich. Das Wetter war nicht nur untertags wunderbar, sondern erlaubte auch jeweils am Abend die kulinarische Versorgung mit Grillen unter freiem Himmel.
Nach seinem Eindruck befragt, meinte ein Lehrling zusammenfassend: „Ich habe den Beruf ausgesucht, da er sowohl künstlerische Aspekte hat – im Stuck, als auch einfache praktische Arbeiten bei denen man schnell sieht, was man alles gebaut hat. Außerdem sind die Arbeiten immer etwas anders, also sehr vielfältig und abwechslungsreich!“ Ein anderer ergänzt: „Gewählt habe ich den Beruf, weil ich handwerklich begabt bin. Am besten gefällt mir am Beruf, dass wir täglich etwas Neues dazu lernen.“ Das abschließende Highlight stellte die Verlosung einer gut bestückten und 25 kg schweren VÖTB-Lehrlingskiste dar. Als männliche Glücksfee fungierte Matthias Haider von Böhm Stadtbaumeister & Gebäudetechnik GmbH. Der amtierende Staatsmeister zog aber nicht nur den glücklichen Gewinner, sondern motivierte vor allem die Anwesenden, selbst an Wettbewerben teilzunehmen.
Nächste Chance: Der VÖTB Lehrlingswettbewerb
Die nächste Möglichkeit dafür ergibt sich bereits am 22. und 23. November 2022. Denn da findet bei Saint-Gobain Austria in Bad Aussee der VÖTB-Lehrlingswettbewerb statt. Manfred Schreiner: „Die Grundlage für beste handwerkliche Leistung ist die umfassende theoretische und praktische Ausbildung der zukünftigen Verarbeiterinnen und Verarbeiter!“ Diese zu fördern und zu unterstützen ist Ziel dieses Wettbewerbs. Teilnahmeberechtigt sind Lehrlinge am Ende des zweiten Lehrjahres, im dritten Lehrjahr sowie Gesell*innen, die ihre Lehrabschlussprüfung im Jahr des Wettbewerbs abgelegt haben. Es gibt keine altersmäßige Beschränkung und die Teilnahme ist kostenfrei.
Warum gerade jetzt
„Unsere Mitgliedsbetriebe sind attraktive Arbeitgeber – auch und gerade jetzt in wirtschaftlich besonders herausfordernden Zeiten“, ist Schreiner überzeugt. „Denn wir werden in Zukunft die unterschiedlichsten Wohngebäude benötigen – die sich im Sommer und im Winter komfortabel bewohnen lassen und zugleich sowohl die Heiz- wie auch die Kühlkosten nicht in die Höhe schnellen lassen. Dafür braucht es Profis, die mit unterschiedlichsten Decken-, Wand- und Bodensystemen umgehen können!“
Jede Menge Digitales
Diese Präsenztermine werden von zahlreichen weiteren Kommunikationsmaßnahmen flankiert. Denn der Alltag der Generation Z ist geprägt von Mobiltelefonen, Social Media, Online-Foren und Websites. Daher bespielt der VÖTB sowohl Instagram wie auch Youtube und informiert Eltern und andere Interessierte zusätzlich über LinkedIn und facebook.
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Quelle: ikp