Die Herzinsuffizienz zählt zu den häufigsten Erkrankungen der Inneren Medizin und bedeutet für die Betroffenen eine enorme Beeinträchtigung der Lebensqualität. Es kommt dabei auch zu wiederholten Krankenhausaufenthalten, die nicht immer notwendig sein müssten. Mit sieben einfachen Schritten können Patienten mit Herzinsuffizienz ihren Alltag trotz Herzschwäche aktiv gestalten und damit selbst zur eigenen Lebensqualität beitragen.
Bildtext: Eine alte Weisheit besagt: Der länger lebt, der sich stets bewegt. Bild: BHS Wien
Eine neue Initiative mit Info-Folder www.bhswien.at/fileadmin/media/pdf_content_bhswien/Herzinsuffizienz.pdf und Video www.youtube.com/watch?v=59xEhdcLjTA soll die Compliance von Herzinsuffizienz-Patienten stärken und damit zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.
Die beiden Diplomierten Gesundheits- und Krankenschwestern (DGKS) Alexandra Decker und Elisabeth Emmer von der I. Medizinischen Abteilung am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien haben sich der Thematik angenommen und den gut verständlichen Info-Folder „Liebe Dein Herz!“ erarbeitet, der mittels „Herz-Cartoon“ die sieben Schritte zu einem aktiven Leben aufzeigt und zudem einen heraustrennbaren Notfallplan beinhaltet. Kostenloser Download des Folders auf www.bhswien.at
„Bei der Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Organismus mit ausreichend Blut und Sauerstoff zu versorgen. Dadurch kommt es zu einer Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff sowie Nährstoffen und zu einem Rückstau von Wasser.“, erklärt Primar Dr. Martin Frömmel, Leiter der I. Medizinischen Abteilung mit Schwerpunkt Kardiologie und Diabetologie am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien. Eine akute Herzinsuffizienz zeigt sich etwa durch schwere Atemnot, Schmerzen und Druck in der Brust, einem schnellen oder unregelmäßigen Herzschlag, schaumigen Husten, Verwirrtheit oder einem Gefühl der nahenden Ohnmacht. Während diese Symptome im Akutfall innerhalb kürzester Zeit auftreten, entwickeln sich die Beschwerden einer chronischen Herzinsuffizienz über mehrere Wochen: Betroffene kommen immer schneller außer Atem, sind häufiger müde und erschöpft, klagen über angeschwollene Beine, legen trotz unveränderter Ernährungsgewohnheiten an Gewicht zu und müssen nachts vermehrt auf die Toilette. Die Herzschwäche ist eine der häufigsten internistischen Erkrankungen. Schon heute ist die Herzinsuffizienz bei Patienten über 65 Jahren die häufigste Ursache für einen Krankenhausaufenthalt. Zudem kommen rund 40 Prozent aller Patienten, die aufgrund einer Herzinsuffizienz im Krankenhaus waren, innerhalb des nächsten Jahres wieder ins Spital oder versterben aufgrund der Erkrankung.
Patienten-Empowerment
DGKS Alexandra Decker und DGKS Elisabeth Emmer, Diplomschwestern an der I. Medizinischen Abteilung am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien, möchten dies mit ihrem Folder verbessern – was durch ein aktives Mitwirken der Patienten gelingen kann: „Die Compliance trägt ganz wesentlich dazu bei, die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern und wiederholte Krankenhausaufenthalte zu vermeiden. Dafür gilt allerdings, dass zum einen die Anweisungen des Arztes befolgt werden, und dass zum anderen, zusätzlich zur medikamentösen Therapie, der Lebensstil entsprechend angepasst wird.“ Dabei sei es selbstverständlich von großer Wichtigkeit, dass die Patienten über Ursache, Verlauf und Prognose der Erkrankung genauestens informiert werden. Mit dem Informationsfolder „Liebe Dein Herz!“ wollen die beiden Diplomschwestern somit zum Patienten-Empowerment beitragen: „Wir bieten Betroffenen eine Hilfestellung, schließlich können sie den Krankheitsverlauf durchaus positiv beeinflussen, wenn sie selbst aktiv werden.“ Bei der Erstellung der klar und einfach formulierten sowie mit einem im wahrsten Sinne des Wortes „herzigen Cartoon“ gestalteten Broschüre wurden Decker und Emmer vom Internisten OA Dr. Stefan Eibl fachlich unterstützt.
7 Schritte zum aktiven Leben
Neben einem heraustrennbaren Notfallplan erklärt der Folder, wie es mit sieben Schritten möglich ist, das Leben aktiv zu gestalten: Von der täglichen Einnahme der verschriebenen Medikamente über das Führen eines Gewichtsprotokolls – deutet doch eine Gewichtszunahme auf eine mögliche Einlagerung von Wasser im Körper hin und somit auf eine Verschlechterung der Herzfunktion – bis zur Empfehlung, sich salzarm zu ernähren und die optimale Flüssigkeitsmenge mit dem behandelnden Arzt zu besprechen. Die Punkte vier bis sechs betreffen den Verzicht und/oder zumindest die Reduktion von Genussmitteln wie Nikotin und Alkohol, das tägliche Messen von Blutdruck und Puls, sowie die Aufforderung, sich täglich zu bewegen, ohne sich dabei zu überanstrengen. Der siebte und letzte Schritt umfasst eine Liste von Warnzeichen, die möglicherweise auf eine akute Herzschwäche hindeuten können. „Indem die Patienten sich an diese sieben Schritte halten, wird ihre Herzinsuffizienz zwar nicht geheilt. Sie können aber in jedem Fall dazu beitragen, dass die Betroffenen ein möglichst aktives Leben führen – trotz oder vielmehr mit ihrer Krankheit.“, sind Alexandra Decker und Elisabeth Emmer überzeugt.
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