Eine große Menge an kondensiertem Wasser auf und an den Fenstern ist ein Alarmzeichen. Foto: © VELUX

Vor allem wenn es draußen kalt ist, machen wir es uns gerne in den eigenen vier Wänden gemütlich. Aufgrund hoher Energiepreise scheuen sich viele davor, die Fenster zum Lüften zu öffnen. Dabei ist, besonders bei niedrigen Raumtemperaturen, Vorsicht geboten: Lüftet man zu wenig, steigt das Risiko der Schimmelbildung. Heinz Hackl, Raumklima-Experte beim Dachfensterhersteller VELUX erklärt, warum lüften gerade im Winter wichtig ist und wie man ein gesundes Raumklima ohne Wärmeverlust garantieren kann.

In der kalten Jahreszeit verlagert sich unser Leben nach drinnen und wir verbringen vermehrt Zeit zu Hause. Je mehr Menschen sich in einem Raum aufhalten, desto schlechter ist die Luftqualität: Eine zu hohe CO2-Konzentration kann negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben und mitunter Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten sowie Kopfschmerzen auslösen. Zudem kann eine hohe Luftfeuchtigkeit zu Schimmelbildung führen.

Doch das sind nicht die einzigen Probleme, die schlechte Raumluftqualität im Winter bergen. Die Grippewelle ist im vollen Gange und auch viele andere Viren schwirren in der Luft. Regelmäßiges Lüften verhindert die Ansammlung großer Virenmengen und kann die Wahrscheinlichkeit eine Krankheitsübertragung reduzieren.

Heinz Hackl, Raumklimaexperte bei VELUX. Foto: © VELUX  

Schimmelbildung vorbeugen

Aktivitäten wie Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen, aber auch Atmen und Schwitzen erhöhen zu Hause die Luftfeuchtigkeit wodurch langfristig Schimmelbildungen begünstigt wird. Hier ist es besonders wichtig zu lüften, bevor sich Feuchtigkeit auf diversen Oberflächen absetzt und sich auf den Fenstern Kondenswasser bildet. Wenn der Innenraum zudem nicht stark geheizt wird, um etwa Heizkosten zu sparen, ist das Risiko zur Schimmelbildung zusätzlich erhöht: „Je kälter die Luft ist, desto weniger Feuchtigkeit kann sie binden. Bei einer Raumtemperatur von 19 Grad kondensiert die Luft früher“, erklärt dazu Heinz Hackl. In Räumen, die regelmäßig hoher Luftfeuchtigkeit durch Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen ausgesetzt sind, sollte die Temperatur konstant über 19 Grad liegen, um die Luftfeuchtigkeit gering zu halten. Eine zu niedrige Temperatur führt dazu, dass sich auf den Wänden und Fensterscheiben Feuchtigkeit sammelt. Spätestens, wenn Wasser anfängt an der Innenseite herunterzurinnen, sollte unbedingt gelüftet und die Temperatur danach erhöht werden.

Stoßlüften und Kamineffekt für gute Raumluftqualität

Um möglichst effektiv zu lüften, empfiehlt VELUX Experte Hackl die Fenster drei bis fünf Mal täglich für fünf bis 15 Minuten zu öffnen und im Optimalfall für Durchzug zu sorgen: „Stoßlüften ist mit Abstand die beste Art zu Lüften, um den Innenraum im Winter mit frischer Luft zu versorgen. Darüber hinaus geht so nur wenig Wärme verloren, da der Großteil der Energie nicht in der Luft, sondern in den Wänden und Böden gespeichert ist. Während des kurzen Lüftungsintervalls entweicht nur wenig Heizenergie und die Frischluft kann sich schnell wieder erwärmen.“ Besonders effektiv ist das Stoßlüften in mehrstöckigen Wohnräumen, wenn alle Dach- und Fassadenfenster gleichzeitig geöffnet werden. Der Höhenunterschied erzeugt einen Kamineffekt: Warme, feuchte Luft steigt nach oben und zieht durch das Dachfenster ab, während unten automatisch kühlere, trockene Luft nachströmt. So kann ein gesundes Raumklima sichergestellt und ein rascher Luftaustausch durchgeführt werden, ohne dabei viel Wärme zu verlieren. Außerdem sollten vor dem Lüften die Heizkörper heruntergedreht und die Thermostate abgedreht werden, um die Heizkosten zusätzlich zu reduzieren.

Richtiges Lüften erhöht die Raumluftqualität. Foto: © VELUX

Im Alltag ist es oft schwierig diese Lüftungsempfehlungen zu befolgen. Dabei helfen können elektrisch betriebene Dachfenster von VELUX. Mit ihnen lassen sich regelmäßige, kurze Lüftungsintervalle ganz einfach per App einstellen und die Fenster öffnen und schließen sich ganz automatisch, ohne dass sich jemand darum kümmern muss. In Kombination mit dem SmartHome-System VELUX Active wird zusätzlich durch einen Sensor die Luftfeuchtigkeit im Raum gemessen und automatisch gelüftet, wenn ein Grenzwert überschritten wird.

Quelle: Ketchum Publico

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