Ein einzigartiges Naturschauspiel ist derzeit in Mühlreith in der Gemeinde Bad Mitterndorf zu sehen: die Strumern. „Die Karstquelle sprudelt immer dann, wenn im Frühjahr der Schnee auf dem Dachstein schmilzt.“, berichtet Ernst Kammerer, Geschäftsführer des Tourismusverbands Ausseerland-Salzkammergut. Die kleinere Quelle ist bereits zu sehen. Einheimische rechnen damit, dass die größere Quelle bis Anfang Mai die Erdoberfläche mitten im Wald erreichen wird.
Die Strumern in Bad Mitterndorf faszinieren gleichermaßen Einheimische und Gäste in der Region Ausseerland-Salzkammergut. „Die Karstquelle wird vom Dachsteinplateau gespeist.“, weiß Heinz Ladstätter, der dieses Naturschauspiel seit Jahren beobachtet. Jedes Jahr im Frühling bilden sich zur Schneeschmelze im Berginneren unterirdische Seen. Wenn dort das Wasser übergeht, tritt dieses als sprudelnde Quelle in einem Wald in Mühlreith an die Oberfläche. Das Naturschauspiel hat dieses Jahr voraussichtlich von Anfang bis Mitte Mai seinen Höhepunkt.
Von der Quelle zum reißenden Fluss
Einheimische und Gäste, die die Strumern bewundern wollen, stellen ihre Autos auf dem Parkplatz in Mühlreith ab und gehen zu Fuß rund eine viertel Stunde auf dem beschilderten Weg zur ersten Quelle. Schon von weitem ist das Rauschen der Karstquelle zu hören. „Besonders beeindruckend ist der Blick von der Brücke auf die zweite, größere Quelle.“, schwärmt Heinz Ladstätter. Das Wasser sprudelt hier förmlich aus dem Boden und bildet sich nach wenigen Metern zu einem reißenden Fluss. Auf einer Infotafel können sich Interessierte über das Phänomen der Strumern informieren, oder sich an der Quelle erfrischen. Das einzigartige Naturschauspiel ist – abhängig vom Wetter – meistens von Anfang bis Mitte Mai zu sehen. Gelegentlich kommen die Karstquellen auch zum Vorschein, wenn es im Sommer lang anhaltende Regenperioden gibt. Sind die Quellen wieder versickert, so können Wanderer auf den moosbedeckten Steinen spazieren und staunen, wie weit sich die Strumern ihren Weg durch den Wald bahnen.