Der Ausbau der Nordbahn hat begonnen: Sämtliche Bahnhöfe entlang der Strecke werden barrierefrei, modern und attraktiv. Die Gleisanlagen werden auf den Stand der Technik gebracht und die Streckenausrüstung – wie Oberleitung oder Sicherungsanlagen – wird grundlegend erneuert. Als Ergebnis wird die knapp 70 Kilometer lange Strecke zwischen Wien und der Staatsgrenze bei Bernhardsthal nicht nur ein modernes Erscheinungsbild haben, sondern auch höhere Geschwindigkeiten zulassen. Außerdem werden sich die Betriebsqualität und die Kapazität dieser auch international bedeutsamen Strecke maßgeblich verbessern. Davon profitieren sowohl Fahrgäste im Fernverkehr als auch Pendlerinnen und Pendler im Nah- und Regionalverkehr. Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen bringt die Auflassung sämtlicher Eisenbahnkreuzungen entlang der Strecke. Den Anfang machen die Modernisierung des Bahnhofs Wien Süßenbrunn und der Bau der Unterführung für die L6 in Deutsch-Wagram.
Bahnhof Wien Süßenbrunn wird bis Ende 2022 barrierefrei
Bei laufendem Bahnbetrieb wird der Bahnhof Wien Süßenbrunn barrierefrei umgebaut. Insgesamt drei Aufzüge werden den Zugang vom Vorplatz zu den beiden Inselbahnsteigen erleichtern. Der Bahnhof erhält außerdem ein zeitgemäßes Erscheinungsbild mit neuen Bahnsteigdächern, Wartekojen und ein modernes Fahrgastinformationssystem mit neuen Monitoren. Auch der Zugangsbereich wird umgestaltet. Bis Ende 2022 soll alles fertig sein.
Neue Unterführung in Deutsch-Wagram: schrankenlos und sicher unterwegs
In Deutsch-Wagram starten nun die Arbeiten an der neuen Unterführung der L6. Statt über die bestehende Eisenbahnkreuzung wird der Verkehr voraussichtlich ab Mai 2023 durch die Unterführung fließen – sicher und ohne allfällige Wartezeit am geschlossenen Schranken.
Fahrplanänderungen und Schienenersatzverkehr wegen Bauarbeiten
Vor allem die anstehenden Arbeiten in Deutsch-Wagram wirken sich auf den Zugverkehr aus. Für Fahrgäste bedeutet das in der Zeit von 5. bis 20. Februar 2022 den Ausfall einiger Züge der Linie S1 zwischen Floridsdorf und Gänserndorf. Für einige weitere Züge der Linien S1 und REX 1 wird ein Schienenersatzverkehr zwischen Wien Leopoldau bzw. Wien Süßenbrunn und Gänserndorf eingerichtet. Darüber hinaus kommt es bei einzelnen Zügen der Linie REX 1 zwischen Wien und Břeclav zu Fahrplanänderungen. Wegen der Arbeiten wird es im Laufe des Jahres und je nach Bauphase immer wieder zu Anpassungen kommen. Reisende werden gebeten, sich vor Fahrtantritt nochmals über ihre gewünschten Verbindungen in der ÖBB Fahrplanauskunft SCOTTY oder beim ÖBB Kund:innenservice unter 05-1717 zu informieren.
Stück für Stück zu einer modernen Nordbahn
Bis 2030 arbeitet sich die ÖBB-Infrastruktur AG so Stück für Stück, also Baulos für Baulos vorwärts. Die Arbeiten sind getrennt in den Südabschnitt zwischen Wien Süßenbrunn und Gänserndorf sowie den Nordabschnitt von Gänserndorf bis zur Staatsgrenze. Dabei werden sämtliche Eisenbahnkreuzungen aufgelassen und teilweise durch Unter- oder Überführungen bzw. Begleitwege ersetzt. Das erhöht die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen, egal ob auf der Schiene oder auf der Straße.
Insgesamt umfasst der Ausbau der Nordbahn die Auflassung von 18 Eisenbahnkreuzungen und die Modernisierung von 17 Bahnhöfen bzw. Haltestellen – eine logistische Herausforderung für die Planung des Bauablaufs. Arbeiten dieser Größenordnung gehen jedoch nicht ohne Beeinträchtigungen wie Lärm und Staub vonstatten. Deshalb informieren die ÖBB die Bevölkerung jeweils rechtzeitig im Vorfeld per Postwurfsendung über anstehende Arbeiten.
Nach der Fertigstellung steht den Pendler:innen bis Gänserndorf ein dichterer S-Bahn-Takt zur Verfügung. Das Park&Ride-Angebot wird entlang der gesamten Strecke ausgebaut. Für Anrainern:innen wird sich der Schallschutz deutlich verbessern. Im Fernverkehr werden Fahrgäste von kürzeren Fahrzeiten profitieren. Die südmährische Grenzstadt Břeclav soll von Wien aus in einer Dreiviertelstunde erreichbar sein. Nach Prag ist – mit dem Ausbau der Nordbahn und weiteren Ausbauten in Tschechien – eine Fahrzeit von drei Stunden und 45 Minuten geplant. Damit ist der Ausbau der Nordbahn auch ein Teil der Via Vindobona, einer geplanten Hochleistungs-Bahnverbindung zwischen Wien und Berlin.
Nachhaltige Mobilität: Umwelt und Wildtiere werden geschützt
Die ÖBB sind leisten schon jetzt mit 100% grünem Bahnstrom einen wesentlichen Beitrag zum den Klimaschutz. Auch bei der Modernisierung der Nordbahn werden neben Verbesserungen für Fahrgäste und Anrainer:innen wichtige Umweltkriterien berücksichtigt. Neben entsprechenden Ausgleichspflanzungen wird etwa der seltene Lebensraum „Erlwiese“ in Bernhardsthal gesichert und aufgewertet. Dabei handelt es sich um eine Flugsanddüne samt entsprechender Tier- und Pflanzenwelt, wie es sie in Österreich nur an einer weiteren Stelle gibt. Auch für die Wildtiere entlang der Bahn ist gesorgt: Um die besonders große Barrierewirkung der Bahn in Verbindung mit der parallel verlaufenden B49 bei Angern zu reduzieren, wird dort eine rund 60 Meter breite Grünbrücke als Querungshilfe für Wildtiere errichtet.
Quelle: ÖBB
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Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2020 insgesamt 287 Millionen Fahrgäste und über 95 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit rund 97 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von über drei Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen knapp 42.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich bis zu 1,3 Millionen Reisende und rund 1.300 Güterzüge sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.