Vereiste ÖBB cityjet-Front im Klima-Wind-Kanal. Foto: ÖBB
Vereiste ÖBB cityjet-Front im Klima-Wind-Kanal. Foto: ÖBB

Wien, 8:30 Uhr, Eis und Schnee: Perfekter Halt im ÖBB cityjet. Zwischenstopp in Mödling, stürmischer Wind und Regen: Perfekter Sitzkomfort im cityjet. Weiterfahrt nach Wiener Neustadt, die Frühlingssonne heizt: Perfekter Schutz im cityjet.

Damit die ÖBB cityjets bei allen Witterungen zuverlässig und sicher aufgegleist sind, werden sie im weltweit größten Klima-Wind-Kanal in Wien bei tropischen Temperaturen und auch bei sibirischer Kälte auf ihre Wetterfestigkeit getestet. Die Züge werden von A wie Außenlautsprecher bis Z wie Zugangstüren geprüft. Sicherheit und Zuverlässigkeit für Fahrgäste und ein effizienter Energieverbrauch sind die Grundanforderungen an die ÖBB Züge. Auch bei extremer Kälte und Hitze muss alles funktionieren, den Beweis tritt der ÖBB cityjet bei den Tests im Klima-Wind-Kanal an.

Bei jedem Wetter der Welt
Schnee, Regen, Eis, Nebel, Sturm oder Hitze: Temperaturen von minus 45 bis plus 60 Grad und Windgeschwindigkeiten von knapp 300 km/h können im Klima-Wind-Kanal erreicht werden. Bevor der ÖBB cityjet seinen Dienst auf der Schiene verrichtet, wird der neue Nahverkehrszug über einen eigenen Schienenanschluss in die beiden Klima-Wind-Kanäle – 100 und 33,8 Meter – in Wien Floridsdorf verschoben. Wie in einer überdimensionalen Wettermaschine können im weltweit größten Klima-Wind-Kanal in Wien-Floridsdorf Schnee, Regen, Wolken, extreme Hitze oder erhöhte Luftfeuchtigkeit simuliert werden. So wird sichergestellt, dass alle Bauteile und Materialien auch unter härtesten Bedingungen standhalten, aber auch getestet wie energieeffizient der Zug ist.

Elektrisch, energieeffizient, entspannend
Beim ÖBB cityjet handelt es sich um ein dreiteiliges Elektrotriebfahrzeug, das in der S-Bahn-Version über 244 Sitzplätze und in der Regionalbahnversion über 259 Sitzplätze pro Zug verfügt. Bequeme Niederflureinstiege garantieren einen barrierefreien Zugang. Verstellbare Sitze mit Armlehnen und Fußstützen, eine auf die Sitzpositionen abgestimmte LED-Beleuchtung, Fahrgastinformationsanzeigen in Echtzeit und Fensterrollos sorgen bei jeder Wetterlage für Komfort und das bei einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. 31 Züge sind für den S-Bahn-Verkehr in Wien und Niederösterreich vorgesehen, 35 Stück für den Regionalverkehr in Niederösterreich, 18 Stück für den Regionalverkehr in der Steiermark und 17 Stück für den Regionalverkehr in Oberösterreich. Ab März 2015 starten die Zulassungsfahrten, Fahrgäste können im Winter 2015 erstmals den neuen Zug benützen.

 Auf Herz und Nieren geprüft wurde der ÖBB cityjet im Klima-Wind-Kanal. Foto: ÖBB

Auf Herz und Nieren geprüft wurde der ÖBB cityjet im Klima-Wind-Kanal. Foto: ÖBB

Ein hoher Wirkungsgrad der Antriebsanlage, elektrodynamisches regeneratives Bremsen mit Energierückspeisung und ölfreie Kompressoren sorgen für einen effizienten und ressourcenschonenden Bahnbetrieb. Zusätzlich ist das Fahrzeug im Innen- und Außenbereich mit sparsamen LED-Lampen ausgestattet, eine lärmarme Vorheizanlage schützt die Anrainer, wenn der abgestellte Zug in der Nacht für die Fahrgäste aufgewärmt wird. CO2-Fühler stellen den Besetzungsgrad des Fahrzeuges fest und sorgen für eine umweltfreundliche Steuerung der redundanten Klimaanlage, ohne den Fahrgastkomfort zu beeinträchtigen. Die Triebfahrzeugführer werden durch technische Einrichtungen beim Energiesparen unterstützt.

Fit für die Zukunft
Die ÖBB werden ab Dezember 2015 monatlich bis zu fünf Züge übernehmen und in Dienst stellen. Im Jänner 2018 soll der vorläufig letzte Zug an die ÖBB gehen. Flexibilität für Einsätze in der noch ferneren Zukunft ist bereits eingeplant: Alle Züge erhalten eine uneingeschränkte Zulassung für Deutschland, sie entsprechen den neuesten europäischen Interoperabilitätsrichtlinien TSI der EU. Sollten die ÖBB weitere Fahrzeuge für den Einsatz in der Schweiz oder Italien bestellen, muss die Fertigung der Züge nur minimal abgewandelt werden, um den Zulassungskriterien zu entsprechen. Um mehr Kapazität anbieten zu können, könnten die ÖBB die Züge auch um einen zusätzlichen Wagen verlängern und sie auf Strecken, wo die Bahnsteiglänge dies zulässt, einsetzen. Der Auftragswert liegt unter Berücksichtigung von Preisgleitung nach Lieferung aller 101 Fahrzeuge bei etwa 590 Mio. Euro.

ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern jährlich 469 Millionen Fahrgäste und 109,3 Mio. Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. 92 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern, zu 90 Prozent aus Wasserkraft. Die ÖBB gehörten 2014 mit 96,7 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen 39.513 Mitarbeiter bei Bahn und Bus (zusätzlich 1.761 Lehrlinge) dafür, dass täglich rund 1,3 Mio. Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

www.oebb.at

 

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