Die ÖBB Postbus GmbH startet mit Assisted-Reality-Funktionen bei technischen Busabnahmen. Seit Kurzem sind sogenannte „Smart Glasses“, also High-Tech-Brillen im Einsatz. Nach dem ersten Testbetrieb eines Wasserstoffbusses, mehreren E-Bus-Projekten, innovativen Mobilitätskonzepten wie dem Mikro-ÖV und einem Letzte–Meile-Piloten setzt der Postbus auch im Bereich der Technik auf Innovationen. „Der Einsatz von innovativen Anwendungen wie den Smart Glasses sind ein weiterer Schritt vom etablierten Traditionsunternehmen hin zu einem modernen, in die Zukunft gerichteten Innovationstreiber am österreichischen Busmarkt.“, freut sich die Geschäftsführerin von Postbus, Silvia Kaupa-Götzl.
Zeitersparnis und Effizienzsteigerung dank Smart Glass-Anwendung
Neu angeschaffte Busse werden nach der Lieferung inspiziert und ein Abnahmebericht ist zu erstellen. Bisher erfolgte dies analog über vorgedruckte Listen und Protokolle in Papierform. Neben zahlreichen Papierformularen waren bisher zusätzliche Geräte wie Taschenlampen und Fotoapparate für die Abnahme erforderlich. Nach der Abnahme dauerte es mehrere Stunden bis der Abnahmebericht erstellt und alle Mängel manuell erfasst waren. Der gesamte Abnahmevorgang gestaltete sich zeitaufwendig und fehleranfällig. Der Einsatz von Smart Glasses führt jetzt zu einer deutlichen Zeitersparnis und Effizienzsteigerung. Jährlich werden bei Postbus zwischen 240 und 280 neue Busse angeschafft und von den technischen Inspekteuren abgenommen.
Digitalisierung End to End
Dank Einsatz der Smart Glasses können alle Anwendungen per Sprachbefehl gesteuert werden, für die Inspektion bleiben bei der Abnahme die Hände frei. Mängel können ganz einfach durch automatische Spracherkennung aufgezeichnet werden, Bilder oder Videos während der Abnahme jederzeit aufgenommen werden. Die Audio-Aufnahmen werden mit „speech to text“ direkt von gesprochener Sprache digital in Schrift für den Bericht umgewandelt. Nach Abschluss der technischen Begutachtung wird automatisch ein kompletter Abnahmebericht erstellt und exportiert. Die gesamte Inspektion wird mit der intelligenten Smart Glass-Anwendung durchgeführt. „Bei der Busabnahme können dank der Verwendung der Smart Glasses viele Arbeitsschritte eingespart werden und gleichzeitig wird der gesamte Prozess weniger fehleranfällig. Das ist aber erst der Anfang, denn im Einsatz der Brille steckt enormes Potential.“, so Ewald Koller, Leiter Technik bei Postbus. In Zukunft soll der Einsatz der Brille bei Postbus als auch im ÖBB-Konzern ausgeweitet werden.
Monatelange Arbeit mit Entwicklungspartner Nagarro
Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Digitalisierungs- und Softwareexperten von Nagarro, einem internationalen IT Unternehmen, das bereits Erfahrung mit Assisted Reality Lösungen hat. Großen Wert legte man darauf mit dem Projekt einen sofort spürbaren Nutzen zu erzielen. Thomas Riedl, Managing Director bei Nagarro Austria, ist überzeugt: „Innovationslösungen setzen sich nur dann durch, wenn das Unternehmen messbare Erfolge damit einfährt. Bei ÖBB Postbus wurde das bereits vor Monaten in einem so genannten Proof of Concept (PoC) überprüft und es zeigte sich, dass durch die Lösung viel Zeit gewonnen wird.“ Mögliche Erweiterungsszenarien bieten sich etwa für Schulungen, Wartungs- und Reparaturarbeiten an. Auch die Einbindung von künstlicher Intelligenz ist bei Connected Worker Szenarios gut möglich.
Quelle: ÖBB
Über Nagarro
Nagarro ist ein internationales IT-Unternehmen, das auf Hybrid Shoring setzt und damit die Kompetenzen vor Ort mit qualifizierten Offshore-Teams verknüpft. Die Unternehmensschwerpunkte liegen auf agiler Software-Entwicklung und Software-Testing, Cloud-Technologien sowie Transformationsprojekten für Digitalisierung und Industrie 4.0 Lösungen. In weltweit 25 Niederlassungen beschäftigt Nagarro über 5.000 Experten; in Österreich ist das Cloud Competence Center beheimatet, das weltweit beratend und konzeptionell agiert. Zu den Kunden von Nagarro zählen u.a. Andritz, GE Aviation, KTM, Lufthansa oder Siemens, sowie lokale Marktführer wie A1 Telekom, Österreichische Post, die Österreichischen Bundesbahnen oder Verbund. Anfang 2018 erwarb Nagarro das österreichische Softwarehaus ANECON. Die beiden Unternehmen verstärken einander mit einem starken lokalen Footprint einerseits und internationalen Delivery-Ressourcen bzw. Branchen-Experten anderseits.
Postbus: Mobilitätspartner im ländlichen Raum
Der Postbus bringt jährlich mit seinen rund 2.300 Bussen ca. 208 Mio. Fahrgäste an ihr Ziel und fährt auch überall dort, wo es sonst keine öffentliche Anbindung gibt. Die Busse sind täglich in rund 1.800 Gemeinden unterwegs und sorgen damit für öffentliche Verbindungen im ländlichen Raum. Der Postbus ist damit eine wesentliche Säule, wenn es um Daseinsvorsorge am Land geht und ist der langjährige und vertrauensvolle Partner von Gemeinden.
Lesen Sie mehr über die Sparte ÖBB Postbus bei uns bitte hier;
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB Konzern jährlich 459 Millionen Fahrgäste und 115 Millionen Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. Besonders klimaschonend sind die Bahnreisenden unterwegs. Denn 100 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern. Die ÖBB gehörten 2017 mit rund 96 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen 41.107 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (zusätzlich rund 1.900 Lehrlinge) dafür, dass täglich rund 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
Noch mehr über die ÖBB – wie immer bei uns bitte hier;