2014 war ein überaus erfolgreiches Jahr für den heimischen Weinexport! Nach den vorläufigen Exportzahlen der Statistik Austria erreichten die österreichischen Winzer zum neunten Mal in Folge eine deutliche Steigerung der Exporterlöse. 2014 wuchs der Exportumsatz gar um sieben Mio. Euro, was einen noch nie da gewesenen Umsatzrekord von 146 Mio. Euro bedeutet. Unsere Nachbarländer Deutschland und Schweiz sind zwar weiterhin die wichtigsten Exportmärkte, aber die Zuwachsraten kommen verstärkt aus Märkten mit zuvor teils geringerer Bedeutung wie Niederlande, Belgien, Skandinavien, dem Vereinigten Königreich, USA und China. Positive Ansätze in Nachbarmärkten wie Italien, Slowakei, Polen und Kroatien, aber ebenso Bulgarien, Rumänien und dem Baltikum lassen für die Zukunft weiteres Potenzial für den österreichischen Wein erkennen. Auch die Zuwächse in Fernmärkten wie Kanada, Australien und Japan bestätigen die globale Strategie der Österreich Wein Marketing, die nicht auf wenige Schlüsselmärkte, sondern auf die wertschöpfungsstarken höheren Preissegmente in vielen Märkten abzielt.
Österreich verabschiedet sich vom „Billigsdorfer“-Segment
Die aktuell veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria zum vorläufigen Weinexport 2014 bestätigen diese Strategie. Trotz vier ernteschwacher Jahrgänge in den letzten fünf Jahren schafften die Weinexporte im abgelaufenen Jahr 2014 einen kräftigen Zuwachs (Menge +6%, Wert +5%). Gemäß Statistik Austria wurden 2014 50 Mio. Liter Wein zu einem Rekordwert von über 146 Mio. Euro exportiert. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2003 zwar um 66% mehr Menge (83 Mio. Liter) exportiert, jedoch um weniger als die Hälfte (69 Mio. Euro) des aktuellen Erlöses. Der Durchschnittspreis kletterte von 0,83 Euro/Liter im Jahr 2003 auf 2,93 Euro/Liter 2014. Dies zeigt eindrucksvoll den Paradigmenwechsel, der im vergangenen Jahrzehnt bei den österreichischen Weinexporten stattgefunden hat: weg vom „Billigsdorfer“-Preissegment – vor allem im Hauptexportmarkt Deutschland – hin zu globaler Distribution mit höheren Qualitäten und somit besserer Wertschöpfung.
Ehemalige „Problemmärkte“ haben bereits hohen Anteil am Exportrekord
Deutschland bleibt mit 55% Wertanteil weiterhin der wichtigste Exportpartner und verzeichnet gute Zuwachsraten von 5% bei der Menge und knapp 3% beim Wert. Die an zweiter Stelle liegende Schweiz gewinnt vor allem bei der Menge (+8%) und konnte den Vorjahreserlös von 15 Mio. Euro halten, was aufgrund der hohen Durchschnittspreise von sechs Euro/Liter erfreut. Die USA bekräftigt mit einem starken Plus bei Menge (+18%) und Wert (+15%) die Tatsache, dass nach den wirtschaftlichen Turbulenzen 2008 das Händlernetz besser denn je aufgestellt ist. Signifikante Zuwächse im Weinexport kommen jedoch vor allem aus Ländern wie den Niederlande, Belgien, Skandinavien, dem Vereinigten Königreich und bereits China. Diese Länder fielen vor zehn Jahren noch in die Kategorie „unter ferner liefen“. „In all diesen Ländern haben wir es durch konsequente Arbeit geschafft, eine effiziente Distribution aufzubauen.“, erklärt Willi Klinger, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing, den Erfolg. „Diese Länder werden neben den Hauptexportmärken weiter wachsen und in Zukunft sicherlich eine immer größere Rolle spielen. Dies wird uns unserem Ziel von einem Exportwert jenseits der 180 Mio. Euro-Marke näher bringen. Deshalb wäre es in der jetzigen Situation wichtig, endlich wieder einmal eine mengenmäßig überdurchschnittliche Ernte mit mehr als 250 Mio. Liter einzufahren.“