Von links: Matthias Krön, Hubert Großschedl, Georg Strasser. Foto: © Bauernbund / Rieberer
Von links: Matthias Krön, Hubert Großschedl, Georg Strasser. Foto: © Bauernbund / Rieberer

Was fressen unsere Hühner und wie können sich regionale Akteure im Anbau, der Verarbeitung und Veredelung von Soja bestmöglich zusammenschließen?

Der Präsident des Österreichischen Bauernbundes Abg. z. NR DI Georg Strasser machte am Dienstag gemeinsam mit dem Obmann von „Donau Soja“ Matthias Krön einen Praxischeck am Betrieb Großschedl in der Steiermark.

Das Resümee: „Wir wollen auf eigene, gentechnikfreie Eiweißfuttermittel bauen, um regionale, nationale und europäische Stoff- und Wirtschaftskreisläufe langsam zu schließen. Wenn der Konsument bereit ist, dafür auch einen Aufpreis zu zahlen, könnte Soja aus Südamerika künftig durch europäische Eiweißquellen ersetzt werden.“
 
Nach dem Geflügelfachtag des Ökosozialen Forums in Hatzendorf wurden das Mischfutterwerk Großschedl und der dazugehörige Legehennenbetrieb besichtigt. „Der Zusammenschluss von einzelnen Betrieben zeigt einmal mehr, wie wichtig engagierte lokale Akteure für vitale ländliche Regionen sind. Hier wird nicht nur von Kreislaufwirtschaft gesprochen, sondern hier wird Kreislaufwirtschaft gelebt!“, hebt Strasser die Zusammenarbeit zwischen dem Donau Soja Mischfutterwerk und den rund 80 Bauern aus der Region hervor.

Eiweißfutter soll künftig aus Europa kommen

Obwohl rund 80 Prozent des Eiweißfutters für heimische Nutztiere aus dem Inland kommen, wird ein erheblicher Teil immer noch aus Nord- und Südamerika importiert. Diese Importabhängigkeit gilt es zu verringern. „Es ist skurril, tonnenweise Soja aus Amerika in die EU zu importieren und gleichzeitig Klimaschutz zu predigen. Europa verlangt von uns Bauern ein immer höheres ökologisches Engagement und befeuert über Freihandelsabkommen gleichzeitig den Wettbewerb mit anderen Kontinenten – Das ist nicht zeitgemäß!“, will Strasser die Importabhängigkeit bei Eiweißfuttermitteln verringern und fordert mit dem Nein zu Mercosur ein Umdenken bei der EU-Handelspolitik. Kooperationen wie jene am Betrieb Großschedl sollen künftig besser unterstützt werden. „Wir wollen regionale Akteure fördern und Familienbetrieben die Möglichkeit bieten, sich neue Standbeine aufzubauen. Dazu haben wir auch Maßnahmen im türkis-grünen Regierungsprogramm verankert.“, erklärt Strasser.

Paradebeispiel für Klimapartnerschaft

Donau Soja Obmann Matthias Krön schlägt in die gleiche Kerbe: „Das Mischfutterwerk Großschedl ist ein Paradebeispiel für die Regionalen Klimapartnerschaften von Donau Soja. Die Regionalen Klimapartnerschaften stehen für regionale Futterkreisläufe. Sie stärken die heimische Landwirtschaft und schützen das Klima: Österreichische Landwirte und Produzenten profitieren, und nicht Konzerne aus Übersee. Andererseits werden klimaschädliche Futterimporte aus Übersee vermieden.“

Krön rechnet vor: „Aktuell werden dank der Kooperation von Donau Soja und der Eierbranche in Österreich 110.000 Tonnen CO2 eingespart. Umgerechnet ist das ein Kilo CO2 pro Kilo Ei. Unser Ziel ist, auch andere Branchen ins Boot zu holen.“ Die österreichische Eierbranche stellte 2013 auf die Fütterung mit Donau Soja zertifizierten Sojabohnen um. Durch die regionalen Wertschöpfungsketten und den Verzicht auf Soja aus Übersee spart die österreichische Eierproduktion bis zu 36 Prozent der CO2-Emissionen, im Vergleich zum westeuropäischen Standardmodell, ein. Damit hat Österreich die klimafreundlichsten Eier Europas.

Quelle: Bauernbund

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