LH-Stv. Heinrich Schellhorn bei der RENEXPO INTERHYDRO Salzburg. Foto: Mike Vogl
LH-Stv. Heinrich Schellhorn bei der RENEXPO INTERHYDRO Salzburg. Foto: Mike Vogl

Die RENEXPO INTERHYDRO, Europas größte Wasserkraftfachmesse mit Kongress in Salzburg, zeigt die Bedeutung der Wasserkraft für Klimaschutz und Energiewende – Fachverbände suchen Schulterschluss mit der Politik

In der aktuellen Diskussion um Klimaschutz und Energiewende wird ein wichtiger Teil der Lösung häufig übersehen: Die heimische Wasserkraftnutzung und deren ökologisch vertretbarer Ausbau. Stattdessen führen immer neue gesetzliche und ökologische Auflagen sowie kostspielige Genehmigungsverfahren dazu, dass die langlebigste und kontinuierlichste Form der erneuerbaren Stromerzeugung – die heimische Wasserkraft – mit steigenden Kosten zu kämpfen hat. Dabei wächst der Beitrag der Wasserkraft zur gesicherten Grundlastversorgung mit Strom mit jeder Kilowattstunde, die durch Abschaltung von thermischen Kraftwerken weniger erzeugt wird. Die Anlagenbetreiber der rund 10.000 Wasserkraftwerke in Süddeutschland und Österreich bieten sich somit als ein wichtiger Teil der zukünftigen Energieversorgung an. Dafür braucht es allerdings deutlich mehr Rückhalt aus der Politik.

Strom aus Wasserkraft leistet traditionell und zunehmend einen substantiellen Beitrag zur sicheren Grundversorgung aus regenerativ erzeugtem Strom rund um die Uhr. In Bayern liefert die Wasserkraft etwa 14 Prozent der gesamten Stromerzeugung und rund ein Drittel der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. In Baden-Württemberg trägt die Wasserkraft knapp acht Prozent zur Gesamtstromerzeugung bei, wobei der Anteil der regenerativen Stromerzeugung ebenfalls fast einem Drittel entspricht. In Österreich beträgt der Anteil der Wasserkraft sogar zwei Drittel der Gesamtstromerzeugung.

„Wichtig wäre es, den Menschen von politischer Seite aus das Machbare in Sachen CO2-freier Energieversorgung mit Sonne, Wind, Wasser und Biomasse möglichst sachlich und verständlich zu erläutern und über die Notwendigkeiten im Hinblick auf Klimaschutz und Energiewende zu informieren“, appellieren die Verbände an die Politik.

Ähnlich wie sie in früheren Jahrhunderten der wirtschaftlichen Entwicklung diente, kann die Wasserkraft nunmehr einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten“ zeigen sich die Branchenvertreter anlässlich der internationalen Wasserkraftmesse RENEXPO INTERHYDRO in Salzburg am 28. und 29. November 2019 überzeugt. Ihr Appell an die politischen Vertreter ist, die Wasserkraft in ihrer Bedeutung nicht klein zu reden, sondern sie tatkräftig im Bestand und beim ökologisch vertretbaren Ausbau zu unterstützen und in ihrer Akzeptanz zu stärken. Die Vorteile der Wasserkraft liegen auf der Hand und reichen von CO2-Vermeidung für den Klimaschutz über die Versorgungssicherheit (Grundlastfähigkeit, Importunabhängigkeit, Regelbarkeit, Schwarzstart-, Inselbetriebs-, und Speicherfähigkeit) bis hin zur Ressourcenschonung sowie zur Einsparung von Leitungskapazitäten und Übertragungsverlusten durch regionale Nähe.

Wer Klimaschutz und Energiewende ernsthaft will, kommt um die Nutzung der heimischen Wasserkraft nicht herum. Das geht nur im Schulterschluss von Politik, Gesellschaft und Wasserkraftbetreibern. Die Wasserkraft muss als essentieller Teil des regenerativen Ganzen betrachtet werden“, so der Appell der Verbände.

Die Verbände bekennen sich zu einer ökologischen Nutzung der Wasserkraft, denn Wasserkraftnutzung und Umweltschutz sind Partner. Umweltauflagen, die über nachweisbar wirkungsrelevante Grenzen hinaus eingefordert werden, führen aber zur Unwirtschaftlichkeit und letztendlich zur Stilllegung von Anlagen. Verlierer sind dann Umwelt, Natur und auch die Energiewende. Die Verbände sind sich sicher, dass mit gemeinsamer Anstrengung und politischem Willen das vorhandene Potenzial der Wasserkraft ökologisch vertretbar genutzt werden könnte, sei es in Form von Revitalisierungen, Modernisierungen oder auch Erweiterungen und ökologisch fortschrittlichen Neubauten. Die verfügbaren finanziellen Mittel müssen zielgerichtet zur nachhaltigen Nutzung der Gewässer mit größtmöglichem Nutzen für Mensch, Natur und Wirtschaftlichkeit eingesetzt werden; so die Botschaft der mitwirkenden Verbandsvertreter an die Politik.

Auf der RENEXPO INTERHYDRO in Salzburg stehen die Dachorganisationen der Wasserkraftbetreiber aus rund 20 Ländern auf einem internationalen Gemeinschaftsstand, der Hydro-Lounge, für Informationen und Gespräche zur Verfügung.

Die RENEXPO INTERHYDRO als Treffpunkt der europäischen Wasserkraftbranche informiert über politische Rahmenbedingungen bei der Nutzung der Wasserkraft, den Stand der Technik und aktuelle Entwicklungen. Der zweitägige Kongress behandelt Themen wie ökologische Aspekte der Wasserkraftnutzung und deren Ausbau, das flexible Einsatzspektrum der Wasserkraft zur Grundlastversorgung und als Energiespeicher, Best Practice und Technik im Kraftwerksbau sowie bei Instandhaltung und Modernisierung.

Quelle: RENEXPO INTERHYDRO

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Angesprochen sind alle in der Wasserkraft tätigen Personen aus Wirtschaft und Industrie, Behörden und Kommunen, Politik und Wissenschaft sowie Hochschulen und Universitäten aus ganz Europa.

Was: RENEXPO INTERHYDRO, Europas größte Wasserkraftfachmesse

Wann: 28. und 29. November 2019

Wo: Messezentrum Salzburg, Am Messezentrum 1, 5020 Salzburg

www.renexpo-hydro.eu

www.messezentrum-salzburg.at

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