Obst zu Ernte Dank_Foto_oepb.at a (2)Obwohl kein Nutzennachweis für „5 mal Obst & Gemüse am Tag“ vorliegt, sich laut dem Berliner Robert Koch-Institut nur wenige Bundesbürger daran halten und Verdauungsprobleme aufgrund der Kampagne plausibel erscheinen, wird weiterhin der 5malige Verzehr von Obst und Gemüse pro Tag propagiert. Nun hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung / DGE einen Konsumgrund geliefert: Dass der Verzehr dieser Lebensmittel das Risiko für Krebs sowie für Herz- und Kreislauferkrankungen senke, sei „belegt – auch wenn man nicht sagen kann, Obst und Gemüse schützen davor: Das sind eher unspezifische Effekte.“

Wie genau diese Argumentation pro Obst und Gemüse zu interpretieren ist, dazu wollte die DGE keine Stellung beziehen. „Der Konsum von Obst und Gemüse senkt das Risiko für Krankheiten, aber schützt nicht davor?“, fragt Ernährungswissenschaftler Uwe Knop, „wie die DGE-Ernährungsberater das ihren Klienten erklären wäre interessant zu wissen.“ Insbesondere die „eher unspezifischen Effekte“ sollten dann gleich mit offenbart werden, damit die Bürger wissen, aus welchem Grund die DGE ihnen 5-am-Tag empfiehlt. Wie unspezifische Effekt-Aussagen der DGE zur „Prävention chronischer Erkrankungen durch Obst und Gemüse“ lauten können, war bereits 2012 in der entsprechenden Stellungnahme nachzulesen. Die Bewertung des vermuteten Schutzeffekts sage „weder etwas über den Grad der Risikominderung aus, noch über die Verzehrsmengen, die zur Erzielung der risikosenkenden Effekte notwendig sind.“ Auf Deutsch heißt das: „Sollte es die vermutete Risikosenkung geben, so weiß niemand, welche Obst- und Gemüsesorten in welcher Zubereitung und in welcher Menge welchen Effekt ausüben.“, so der Ernährungsexperte. Der Kampagne „5-am-Tag“ fehle also nicht nur der Nutzennachweis, auch die konkrete Empfehlung von 5 Portionen sei demnach nur ein willkürlicher Schätzwert ohne wissenschaftliches Fundament.

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Am Rande sei erwähnt: Abgesehen von der Tatsache, dass kein wissenschaftlicher Beweis für die gesundheitsfördernden Effekte von Ernährung vorliegt, weil das Studienfundament der Ernährungswissenschaften, Beobachtungsstudien, keinen Ursache-Wirkungs-Beleg erbringen kann, hat Professor Rudolf Kaaks vom Deutschen Krebsforschungs-Zentrum DKFZ noch im Mai dieses Jahres klar gestellt: „Die fünf Portionen Obst und Gemüse waren in Bezug auf Krebs leider ein Hype.“ Für die DGE scheint dieser Hype anzuhalten, wenn auch eher unspezifisch.  

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