Extrem selten, extrem entzückend: Im Wiener Tiergarten Schönbrunn wurde am vergangenen Sonntag eine Mhorrgazelle geboren. Im Freiland war diese Tierart leider bereits ausgestorben. „Mhorrgazellen waren im nördlichen Afrika heimisch. Im Jahr 1968 wurde das letzte Tier erlegt. Davor konnten ein paar Tiere in eine Zuchtstation gerettet werden. Seither werden diese großen Gazellen in einigen wenigen Zoos erfolgreich gezüchtet. Jeder Nachwuchs dieser seltenen Tierart ist sehr wichtig.“, erklärt dazu die Tiergartendirektorin Dr. Dagmar Schratter.
Die kleine Gazelle ahnt natürlich nichts davon, wie kostbar sie ist. Sie liegt meist im Gras und stellt sich immer wieder auf ihre grazilen Beinchen, um bei der Mutter Milch zu trinken.
Im August des Vorjahres sind drei Mhorrgazellen, ein Männchen aus dem Zoo Barcelona und zwei Weibchen aus Madrid und Budapest, in den Tiergarten Schönbrunn eingezogen. Das Weibchen aus Madrid hat nun nach einer Tragzeit von sechs Monaten ein Jungtier zur Welt gebracht. Der Nachwuchs ist ein Männchen. Für Mhorrgazellen in europäischen Zoos gibt es ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm.
Erste Wiederansiedlungsversuche in ihrer Heimat wurden in den 1980er Jahren gestartet. Dagmar Schratter: „Die Mhorrgazellen zeigen deutlich, wie wichtig die Arbeit von Zoos ist. Wir freuen uns, dass wir mit dem Nachwuchs bereits einen Beitrag leisten konnten.“
Foto 1 und 2: Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky
Foto 3: Daniel Zupanc
TIERE SEHEN. ARTEN SCHÜTZEN.
www.zoovienna.at