Eine Umfrage bei den Mitgliedern des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik / kurz BVST zeigt, dass der Lockdown nur wenige Schatten in der Branche geworfen hat. Klimawandel, energieeffizientes Bauen und der Urlaub auf Balkonien stimulieren den Markt. Nach Auftragseinbrüchen zwischen Mitte März und Mitte April hat sich der Auftragseingang deutlich verbessert und liegt jetzt über dem schon sehr guten Wert des Vorjahres. Wenn auch mit großen Anstrengungen verbunden, so gehen die Unternehmen daher von einem für sie wirtschaftlich erfolgreichen Jahr 2020 aus. Damit werden österreichweit rund 10.000 Arbeitsplätze und knapp eine Milliarde Euro Wertschöpfung generiert.
Das Hauptgeschäft für die Sonnenschutzindustrie beginnt traditionell im März. Im Corona-Jahr kein sehr guter Zeitpunkt für den Saisonstart! Das Frühjahr hatte sehr gut begonnen, aber dann kam das große Schließen und damit verbunden eine hohe Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Geschäftsjahres. Über etliche Wochen sank das Auftragsvolumen deutlich, was erhebliche Umsatzeinbußen zufolge hatte. Ein allgemein gültiges Rezept gab es nicht. Ing. Johann Gerstmann, Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik dazu: „Gerade zu Beginn mussten die Betriebe sehr unterschiedlich reagieren. Jene, die durch die Tiroler Quarantäneverordnung massiv betroffen waren, sahen sich gezwungen, die Produktion stillzulegen. Andere wiederum konnten durch Drosselung der Produktion und vorübergehende Kurzarbeit den Betrieb einigermaßen aufrechterhalten. Und es gab auch solche Firmen, die alle Bereiche des Unternehmens am Laufen halten konnten.“ Die Managements der Mitglieder des Verbandes sind sich einig, dass die am Ende positive Entwicklung vor allem den dahinter arbeitenden Menschen zu verdanken sei. Ihre Teams zeigten großes Engagement. Zugute kam hier den meisten Produktionen, dass ihnen verhältnismäßige große Flächen zur Verfügung stehen, sodass die Abstands- und Hygieneregeln gut zu erfüllen waren und sind.
Volle Auftragsbücher, herausfordernde Logistik
Seit Mitte April dürfen Fachhändler wieder die Kunden in ihren Schauräumen betreuen, und man spürt den Nachholbedarf. Homing ist das neue Cocooning und wie bereits bei der Finanzkrise 2008 rückt auch dieses Mal das eigene Zuhause wieder weiter in den Fokus der Menschen. Zum einen gilt es nach wie vor, sich im Homeoffice wohl zu fühlen und einen Arbeitsplatz mit genügend Tageslicht ohne Blendung zu haben. Zum anderen sind Produkte, die zum Outdoor Living im eigenen Garten, auf der Terrasse oder am Balkon beitragen, rege nachgefragt. Dazu kommt das Bewusstsein für die Klimaerwärmung und die Notwendigkeit, die Wohnung oder das Haus auf sommertauglich zu trimmen.
Nach Auftragseinbrüchen zwischen Mitte März und Mitte April hat sich der Auftragseingang deutlich verbessert und liegt jetzt über dem schon sehr guten Wert des Vorjahres. Johann Gerstmann: „Diese positive Entwicklung ist sehr erfreulich, die Umsetzung forderte die Branche jedoch enorm: Einerseits ist man am Limit der verfügbaren Kapazitäten und andererseits bereitet der Lockdown im Nachgang noch große logistische Probleme!“ Sinnvolle Planungen werden erst nach und nach möglich, da es naturgemäß bei zahlreichen Lieferanten zu Lieferverzügen kam. Die Koordination mit dem nach wie vor hohen Materialbedarf erweist sich immer noch als schwierig.
Sonnige Aussichten
So manches Traditionsunternehmen hat die Krise als Chance erkannt und genutzt, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Das betrifft interne Abläufe genauso wie Beratungen.
Die Aussicht für 2020, so sich die derzeitige Lage stabilisiert, ist durchwegs optimistisch. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Sonnenschutzbranche trotz Corona das Geschäftsjahr mit einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr abschließen wird.
Quelle: ikp
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Über den Bundesverband Sonnenschutztechnik
Der Bundesverband Sonnenschutztechnik ist der Dachverband der österreichischen Sonnenschutzindustrie. Kooperationspartner sind u. a. klima:aktiv, IBO, ÖGUT, DECA, Bau.Energie.Umwelt.Cluster NÖ und die Plattform Innovative Gebäude Österreich.
Der Verband repräsentiert 20 Mitgliedsbetriebe mit insgesamt über 1.500 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Er sichert mit einer Wertschöpfung von ca. 800 Mio. Euro an die 10.000 heimische Arbeitsplätze vor allem im gewerblichen Bereich.
Der BVST ist Gründungsmitglied des Europäischen Dachverbandes ES-SO (European Solar Shading Organization), zu dem 27 Mitgliedsverbände zählen. Verbandsweit ermöglichen alle mit Sonnenschutz verbundenen Leistungen (bis hin zur Montage und Serviceleistungen) Arbeitsstellen für 400.000 Angestellte und Arbeiter, die einen Gesamtumsatz von ca. 15 Milliarden Euro erwirtschaften.