Laut einer Trendanalyse der Bauprodukteindustrie und des Wohnbaus für den Zentralverband Industrieller Bauproduktehersteller wird die Bevölkerung Österreichs nach aktuellen Prognosen bis 2030 um knapp 0,5 Millionen (+5,5 Prozent) zulegen. Vor allem betrifft das Wachstum Wien und die anderen größeren Städte, aber auch suburbane Regionen mit starker Wirtschaftsentwicklung werden deutlich wachsen.
Ein weiterer, vielleicht noch wichtigerer Faktor für die heimische Wohnungswirtschaft als die Bevölkerungsentwicklung, ist die Entwicklung der Haushaltszahlen. Innerhalb von sechs Jahrzehnten (1971 bis 2030) legte bzw. legt die Haushaltszahl in Wien um 30 Prozent zu, während sie sich in den westlichen Bundesländern Tirol und Vorarlberg sogar mehr als verdoppelt. Um Wohnräume zu schaffen, boomt vor allem der Neubau. Allerdings zahlt dieser Trend nicht auf die Sanierungsrate ein. DI Dr. Reinhold Lindner, Sprecher der Plattform Dachvisionen: „Die Sanierungsrate liegt mit 1 Prozent deutlich unter den politischen Vorgaben! Das passt nicht zu den politischen Zielen zur Umsetzung des Paris-Abkommens. Und es wirkt auch nicht den wieder steigenden Energiepreisen entgegen.“
Sanierungsoffensive geht in die nächste Runde
In der im Juni 2018 beschlossenen Klima- und Energiestrategie ist eine Sanierungsrate von 2 Prozent im Durchschnitt 2020 bis 2030 als Ziel angeführt – also eine Verdoppelung des Aufwands für die thermisch-energetische Sanierung für bestehende Wohnbauten. Seit dem Vorjahr neu ist die Add-on Förderung durch den Bundes-Sanierungsscheck: Dabei können umfassende Sanierungen auch in Teilschritten gemacht werden. Sowohl Privatpersonen, wie auch alle Unternehmen und sonstige unternehmerisch tätigen Organisationen können die Förderung beanspruchen. Gefördert werden unter anderem die Dämmung der obersten Geschossdecke bzw. des Daches und die Sanierung bzw. der Austausch der Fenster und Außentüren. Das ist wichtig, wenn man bedenkt, dass jeder vierte Sanierer in Österreich einen nachträglichen Ausbau des Dachgeschosses plant, so eine Studie des Market Instituts, durchgeführt für die Plattform Dachvisionen.
Dachausbau mit Mehrwert
Die Förderung ist abhängig von der Sanierungsqualität und kann bis zu 30 Prozent der förderungsfähigen Kosten betragen. Lindner rät zur Zusammenarbeit mit Profis: „Ziel einer Sanierung muss neben einer deutlichen Reduktion des Energieverbrauches auch ein gesteigerter Wohnkomfort und eine Wertsteigerung der Immobilie sein. Bei thermischen Sanierungen ist ein durchdachtes Gesamtkonzept von einem Bauexperten mit entsprechendem Know-how notwendig.“
Das gilt für Einfamilienhäuser ebenso wie für den mehrgeschoßigen Wohnbau. Anträge können seit 1. März 2019 und so lange gestellt werden, wie Budgetmittel vorhanden sind, längstens jedoch bis zum 31. Dezember 2019. Sollten die zur Verfügung stehenden Förderungsmittel vor Ende der Einreichfrist ausgeschöpft sein, kann eine vorzeitige Beendigung der Förderungsaktion und damit der Einreichmöglichkeit vom BMNT festgelegt werden.
Quelle: ikp
Über die Plattform Dachvisionen
Um Bauherrn und Sanierer mit relevanten Informationen rund um das Dach zu versorgen, haben sich die Unternehmen BRAMAC, VELUX, TONDACH, ETERNIT und holzbau austria zur Plattform Dachvisionen – ehemals Initiative pro Steildach – zusammengeschlossen. Auf der Informationsplattform www.dachvisionen.at, Facebook und Youtube finden Interessierte unterschiedliche Inhalte zu den Vor- und Nachteilen verschiedener Dachformen. Im Fokus stehen dabei die Nutzungsvorteile von geneigten Dächern – in bauphysikalischer wie wirtschaftlicher Hinsicht.
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