Bei der Sanierung der Tabakfabrik Linz – im linzerischen Volksmund auch „Tschickbude“ genannt – wurde auf höchste Standards bei Ästhetik und Bauphysik Wert gelegt. Vor allem stand aber auch der Arbeitskomfort der zukünftigen Nutzer im Mittelpunkt der Planung.
Der Gebäudekomplex der Tabakfabrik Linz wurde in den Jahren 1929 bis 1935 nach Plänen von Peter Behrens und Alexander Popp errichtet. Die denkmalgeschützte Industrieanlage ist der erste Stahlskelettbau Österreichs im Stil der Neuen Sachlichkeit und daher auch international architekturgeschichtlich bedeutend. Zu Beginn wurden hier Textilien produziert und später Tabakwaren. 1850 als Notstandsmaßnahme gegründet, wurde die Tabakfabrik zum Symbol für einen Aufschwung durch Wandel und erlebte eine abwechslungsreiche Geschichte. Der damalige japanische Eigentümer Japan Tobacco International stellte den Betrieb 2009 ein, und infolge kaufte die Stadt Linz das 38.148 Quadratmeter große Fabriksareal zurück.
Das Architekturjuwel steht nun am Beginn eines umfassenden Transformationsprozesses und bietet Raum für unterschiedlichste kulturelle und wirtschaftliche Nutzungen. Zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen kommen jährlich weit über 100.000 Besucher hierher.
Die Tabakfabrik Linz spielt außerdem eine wesentliche Rolle bei der internationalen Positionierung der Stadt Linz. Laut einer Studie der KMU Forschung Austria und des Linzer Instituts für qualitative Studien soll sie zu einem Leuchtturm der oberösterreichischen Kreativwirtschaft ausgebaut werden. Teile der Gebäude sind bereits von Kreativen besiedelt: Stiege A (Bau 1), Bau 2, Bau 3, das Brandland und das Kraftwerk, sowie die Lösehalle werden genutzt. Durch den temporären Gebrauch von ungenutzten Flächen und Räumen, wie beispielsweise bei Veranstaltungen, wird die bestmögliche Nutzung des Gebäudes sondiert.
Sonnenschutz für die Pfeifentabakfabrik
Zwischen Februar 2013 und Jänner 2014 wurde der Bau 2 (Kopfgebäude) umgebaut. Chris Müller, Direktor der Tabakfabrik Linz: „Dabei ging es darum, zeitgemäße Büros mit hohem Nutzerkomfort zu schaffen und dabei den ursprünglichen Charme des Gebäudes zu bewahren!“ Die vier Obergeschoße bieten jeweils rund 600 Quadratmeter Nutzfläche und sind mit den unterschiedlichsten Nutzungen bespielt. Hier findet sich eine Hightech-Arbeitswelt inmitten denkmalgeschützter Substanz, die ein internationales Referenz-Projekt darstellt. Alle Räume wurden auf modernsten Gebäudestandard gebracht. Eine gläserne Konstruktion unterstreicht nicht nur die Transparenz, sondern erhält auch in besonderem Maß den Charakter des Gebäudes.
In enger Abstimmung von Bauleitung und Bundesdenkmalamt erhielt man bei der Sanierung die Außenwände und die Originaldetails. Um dennoch zeitgemäße Räumlichkeiten sicherzustellen, wurde eine zweite, um 150 cm nach hinten versetzte, Fassade errichtet. Hier war es vor allem wichtig, sich für den richtigen Sonnenschutz zu entscheiden. Andreas Klotzner, Geschäftsführer der VALETTA Sonnenschutztechnik GmbH: „Der große Vorteil dieser Lösung besteht unter anderem aus dem Wind- und Wetterschutz und auch darin, dass die Verschmutzung weit geringer ist als direkt an der Außenfassade.“
Den architektonisch hohen Anspruch erfüllt man hier mit 120 Senkrechtrollos aus dem Hause VALETTA. Sie sind in trendigem, reduziertem Grau gehalten und beindrucken durch ihre Ausmaße: Bis zu 270 cm breit und 330 cm hoch passen sie sich perfekt der Fassade an und halten ein Übermaß an Sonne ab. Dennoch lassen sie ausreichend Tageslicht in die dahinterliegenden Räume. Andreas Klotzner weiter: „Die ausreichende Versorgung mit natürlichem Licht stellt nicht nur den Arbeitskomfort sicher, sondern reduziert auch den Energieeinsatz für künstliche Beleuchtung. Dennoch ist es wichtig, dass niemand geblendet wird. Hier arbeiten viele Menschen am Computer, und zu viel Blendung ermüdet die Augen.“
Bei der Bespannung der Rollos entschied man sich für Soltis 92. Dieses mikroperforierte Compositmaterial vereint gutes Wärmeverhalten mit mechanischer Festigkeit und damit verbundener langer Lebensdauer. Andreas Klotzner: „Außerdem ermöglichen die Rollos die Sicht nach draußen, was gerade bei Büroarbeitsplätzen für die Sehleistung besonders wichtig ist. Damit sich der Sonnenschutz immer in der richtigen Position befindet und sich stets dem aktuellen Sonnenstand nachführen lässt, wurde er mit Standard Motor Interface (SMI)-Antrieben motorisiert.“
Mit dem herstellerübergreifenden, einheitlichen Präzisionsstandard lassen sich bei der Automatisation von Sonnenschutzanlagen intelligente Kommunikationsmöglichkeiten schaffen und passgenaue Lösungen realisieren. Die intelligenten SMI-Antriebe fahren nicht nur präzise, sondern auch besonders leise und sorgen so für einen automatischen, geräuschlosen Sonnenschutz. Sie passen ihr Verhalten nicht nur den jeweiligen Behängen an, in denen sie integriert sind, sondern auch den unterschiedlichsten Anforderungen: von der exakten Sonnenstands-Nachführung bis hin zu vielfältigen automatischen Diagnosefunktionen. So sind beispielsweise auch Positionsabfragen sämtlicher Einzelkomponenten möglich.
Zusätzlich zu den Senkrechtrollos halten noch 100 Innenjalousien die Sonneneinstrahlung ab. Hier hat man sich aufgrund seines minimalistischen Aussehens für das Standardprodukt in Silber entschieden, das sich perfekt in das Gesamtbild einfügt. Summa Summarum: Auch bei diesem Prestigeobjekt wird offensichtlich, dass zeitgemäße Sanierungen und moderner Sonnenschutz zusammengehören. Dieser ist ein wichtiger Teil des durchgängigen Gesamtkonzeptes, mit dem sich die einstige Industrieanlage heute modern und transparent sowie auch für die kommenden Jahre optimal gerüstet zeigt.