Man sitzt gemeinsam mit Bekannten am Tisch und jeder berichtet von seinen aktuellen Beschwerden. Klingt vertraut? In der heutigen Gesellschaft gehört das Diskutieren vieler gesundheitlicher Probleme einfach mit dazu, besonders wenn es sich um die üblichen Wehwehchen handelt: der Blutdruck ist zu hoch, die Migräne belastet einen und die jüngste Grippewelle erwischt fast jeden. Im deutlichen Gegensatz dazu stehen Krankheiten, die ebenso weit verbreitet sind, über die jedoch lieber niemand spricht.

Peinlich, tabu, seelisch belastend – manche körperlichen und psychischen Probleme behält man für sich und kämpft allein damit. Genau diese sind jedoch üblicher als man denkt, und gerade hier wäre ein offenes Gespräch darüber und das Gefühl, dass man nicht „der Einzige“ betroffene ist, hilfreich.

Die folgenden Krankheiten gelten oft als Tabuthema, sind jedoch weitaus verbreiteter als man annimmt.

Blähungen

Es stinkt, macht unangebrachte Geräusche und beeinträchtigt auch die optische Selbstwahrnehmung – und dennoch besitzen rund 20 Prozent der Menschen einen Blähbauch, der zudem mit Völlegefühl und Bauchschmerzen einhergehen kann. Darmwinde abzulassen ist normal, doch wie oft und wie häufig, ist für jeden unterschiedlich. Zur Belastung werden Blähungen, wenn sie täglich auftreten und nicht auf bestimmte Speisen oder Situationen zurückzuführen sind, die sich leicht vermeiden lassen.

Blähungen können folgende Ursachen haben:

  • Lebensmittelunverträglichkeit oder Essen blähender Lebensmittel
  • Magen-Darm-Probleme wie Reizdarmsyndrom
  • Zu schnelles Essen, wobei zu viel Luft geschluckt wird
  • Stress
  • Bei Frauen Hormonschwankungen aufgrund der Periode

Abhilfe schafft das Identifizieren und Vermeiden unverträglicher Lebensmittel, aber auch das Reduzieren von Stress, mehr Bewegung und oftmals auch die Verwendung zusätzlicher probiotischer oder enzymatischer Mittel.

Hämorrhoiden

Generell spricht man nicht über alles, was unangenehme Gerüche, Körpersekrete oder den intimen Körperbereich betrifft. Hämorrhoiden gelten weithin als Tabuthema, da sie sich im Anus befinden – und dennoch leidet jeder zweite Erwachsene über 30 Jahren irgendwann darunter.

Bemerkbar machen sie sich durch Blut im Stuhlgang, wenn eine Ader platzt, wie auch durch Jucken, Brennen, Nässen oder Schmerzen im Gesäß. So unangenehm Hämorrhoiden auch sein mögen, wirklich bedenklich sind sie in den meisten Fällen nicht. Die Ursachen sind in der Regel:

  • Zu harter Stuhlgang oder chronische Verstopfung, oftmals aufgrund mangelnder Flüssigkeitszunahme
  • Häufiger Durchfall
  • Mangelnde Bewegung und andauerndes Sitzen
  • Heben schwerer Lasten und Druck auf den Bauchraum
  • In der Schwangerschaft, wenn durch den Fötus und die Gebärmutter zusätzlicher Druck auf den Darmbereich entsteht
  • Manche Menschen sind durch angeborene Bindegewebsschwäche stärker betroffen.

Abhilfe schaffen in der Regel Salben und Sitzbäder sowie das Vermeiden von Verstopfung durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr oder Zunahme von zusätzlichen Ballaststoffen. Analhygiene ist ebenso wichtige wie Vermeiden von zu langem Sitzen auf der Toilette.

Erektionsstörungen

Für viele Männer extrem belastend können Erektionsstörungen das Selbstwertgefühl verringern wie auch zu Beziehungsproblemen führen. Keiner spricht freiwillig über Versagen beim Sex, tatsächlich leiden jedoch mehr als 600.000 Österreicher an Potenzproblemen, wobei die Häufigkeit mit zunehmendem Alter ansteigt. Dennoch begibt sich bereits einer von vier Männern unter 40 Jahren mit erektiler Dysfunktion in Behandlung, wie eine Studie ergab. In Deutschland leidet jeder dritte der über 60-jährigen Männer darunter.

Credit: www.guteapotheke.org

Obwohl die Ursachen oft psychisch sind, erhöhen verschiedene Faktoren und Lebensgewohnheiten das Risiko Potenzprobleme zu bekommen. Dazu gehören:

  • Rauchen
  • Alkohol
  • Übergewicht
  • Niedriger Testosteronspiegel, oftmals aufgrund von mangelnder Bewegung und Sport

Abhilfe schafft deshalb oftmals schon eine Verbesserung des Lebensstils. Psychischer Druck und Versagensängste können das Problem jedoch verschlimmern. Die moderne Medizin kennt verschiedene Therapiemöglichkeiten wie Vakuumpumpen oder Implantation von Silikonkissen in die Schwellkörper.

Weiter verbreitet ist jedoch die medikamentöse Behandlung. Ganz diskret online kann man beispielsweise Cialis kaufen – der effektive Wirkstoff Tadalafil hilft dabei die Blutgefäße im Penis zu entspannen, wodurch der Blutstrom verbessert wird und somit eine bessere Erektion möglich ist.

Blasenschwäche

Von Blasenschwäche betroffen sind häufiger Frauen als Männer, insbesondere nach mehreren Schwangerschaften. Bemerkbar macht sie sich durch ungewolltes Urinablassen beim Husten, Niesen oder bestimmter Bewegung, beispielsweise beim Sport.

In Österreich sind knapp eine Million Menschen von Inkontinenz betroffen, und obwohl die Probleme bei den meisten erst nach 65 auftreten, kann sie auch bei jüngeren Menschen auftreten. Mildere Blasenschwäche ist weitaus verbreiteter, eine Umfrage im Jahr 2021 ergab, dass rund 55,1 Prozent der Frauen zwischen 40 und 49 bereits damit kämpfen.

Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Bei Frauen der nicht länger dichte Verschluss der Harnröhre aufgrund Beckenbodenschwäche, lokalem Hormonmangel während der Wechseljahre, Bindegewebsschwäche oder eine Senkung der Beckenorgane infolge von Schwangerschaften.
  • Bei Männern Veränderungen der Prostata, möglicherweise nach einem operativen Eingriff oder deren gutartigen Vergrößerung. Häufig sind bei Männern auch Ursachen im zentralen Nervensystem, beispielswiese nach einem Schlaganfall.
  • In beiden Geschlechtern kann eine Reizblase zur Blasenschwäche führen.
  • Blasenentzündungen

Behandlung erfolgt häufig auf konservative Weise durch Stärken des Beckenbodens mit regelmäßigen Übungen. Beliebte Sportarten wie Yoga, Radfahren oder Nordic Walking können diesen ebenfalls stärken. Auch medikamentös lässt sich Überaktivität der Blase eindämmen oder der Beckenboden entspannen. Blasenentzündungen werden ebenfalls effektiv durch Arzneimittel behandelt. In selteneren Fällen kann Blasenschwäche auch operativ behoben werden.

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