In den letzten Frühlingswochen sind insgesamt sechs Felsenpinguin-Küken geschlüpft. Sehen kann man den Nachwuchs mittlerweile im „Kindergarten“ des Polariums. Zweimal am Tag werden die Jungvögel mit Fisch gefüttert und ihr Gewicht wird laufend kontrolliert. Bis zu 20 kleine Heringe und Sprotten verdrückt jedes Küken pro Tag. „Sie bringen schon rund eineinhalb Kilogramm auf die Waage. Ihre Gewichtszunahme wird durch unsere Pflegerinnen und Pfleger sichergestellt, damit sich die Jungtiere gesund entwickeln können. Noch tragen die Küken ein Dunenkleid, das nicht wasserabweisend ist. Deshalb hat ihr Gehege auch keinen Zugang zum Wasserbecken. Erst wenn sie die erste Mauser hinter sich haben, werden Schwimmversuche gewagt. Dann kommen sie wieder zur Gruppe zurück, denn auch in der Wildbahn leben sie in großen Brutkolonien zusammen“, berichtet Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Der Nördliche Felsenpinguin ist in seiner Heimat im südlichen Atlantik aufgrund von Überfischung und Umweltverschmutzung stark gefährdet – auch der Klimawandel macht ihm schwer zu schaffen. Daher ist der Felsenpinguin Teil eines Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP), das seit 2015 vom Tiergarten Schönbrunn koordiniert wird. „In Europa ist die rund 55 cm große Pinguinart mit den markanten gelben Federbüscheln am Kopf nur in sehr wenigen Zoos zu finden. Als Koordinator des EEPs verfolgen wir die Entwicklung aller rund 140 Felsenpinguine europaweit. Von uns werden ebenso Zuchtgruppen für andere Zoos zusammengestellt, unsere Erfahrung in Haltung und Zucht geben wir dabei immer gerne weiter. Kein anderer Zoo in Europa züchtet Felsenpinguine so erfolgreich wie wir“, so Sabine Frühwirth, Zoologische Assistentin und EEP-Koordinatorin für Nördliche Felsenpinguine.
Quelle: Wiener Tiergarten Schönbrunn / Beide Fotos: © Daniel Zupanc
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