Giraffe, Orang-Utan und Koala. Im Wiener Tiergarten Schönbrunn haben diese drei außergewöhnlichen Tierarten seit letztem Jahr etwas gemeinsam: Nachwuchs. Jungtiere nehmen wie ihre erwachsenen tierischen Mitbewohner im Tiergarten Schönbrunn die Botschafterrolle für ihre Artgenossen in der Wildbahn ein. Denn die größte und traurigste Gemeinsamkeit bleibt weiterhin die Gefährdung durch Lebensraumverlust und Ausrottung durch den Menschen. „Erhaltungszucht ist eine zentrale Aufgabe moderner, wissenschaftlich geführter Tiergärten und Aquarien, um den Bestand bedrohter Tierarten auch durch Reservepopulationen zu sichern“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Giraffe. Das jüngste Mitglied der Giraffen-Herde ist diesen Jänner bereits ein Jahr alt geworden. „Die erste Geburt nach 10 Jahren verlief bei der damals erstgebärenden Giraffenkuh rasch und ohne Komplikationen. Die Annahme des Jungtieres durch die Mutter war dann leider etwas holprig“, erinnert sich die zoologische Abteilungsleiterin Eveline Dungl. „Für das Sozialgefüge der gesamten Herde war es eine wichtige Erfahrung, die Geburt und das Heranwachsen eines Jungtieres mitzuerleben.“ Durch Tipps von Experten aus anderen Zoos und die tatkräftige Unterstützung des Pflegerteams, der Tierärzte und eines Milchkuhbetriebes bei Wien hat sich die junge Giraffe im Laufe des vergangenen Jahres prächtig entwickelt. Sie begeistert heute täglich tausende Besucherinnen und Besucher.
Orang-Utan. Die Jungtiere bei Giraffe und Orang-Utan sind Beispiele für wichtige Erfahrungen im Sozialverband der Tiere und die Ergebnisse einer gut durchdachten Zusammensetzung der sozialen Gruppen. „2020 kamen zwei neue Weibchen in die Orang-Utan-Gruppe. Das Zusammenspiel aus bester Betreuung und langjähriger Erfahrung ist dabei ganz wichtig“, erläutert Hering-Hagenbeck. Der erste Orang-Utan-Nachwuchs seit über 20 Jahren war die Belohnung. Nach sechs Monaten zeigt das weibliche Jungtier seine ersten Zähne und löst sich jeden Tag ein bisschen mehr von der Mutter, um sein Umfeld selbstständig zu erkunden.
Koala. Ein weiterer Beweis für die professionelle und herausragende Arbeit der betreuenden Teams ist der mittlerweile zweite Nachwuchs bei den Queensland-Koalas. Vor etwa drei Jahren gelang dem Tiergarten Schönbrunn mit einem weiblichen Jungtier ein sensationeller Zuchterfolg. Im November letzten Jahres folgte mit einem männlichen Jungtier die Fortsetzung. Sein Name ‚Aruma‘ soll so viel wie ‚Glück‘ bedeuten und läutet ein weiteres, hoffentlich genauso erfolgreiches Jahr 2023 im ältesten Zoo der Welt ein.
Foto 1: Orang-Utan-Jungtier ‚Kendari‘
Foto 2: Koala-Jungtier ‚Aruma‘
Beide Fotos: © Daniel Zupanc
Quelle: Wiener Tiergarten Schönbrunn
TIERE SEHEN. ARTEN SCHÜTZEN. IM ÄLTESTEN ZOO DER WELT.
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