Orang-Utan-Weibchen Sari. Foto: © Norbert Potensky
 

Die Orang-Utans im Wiener Tiergarten Schönbrunn staunten nicht schlecht, als sie zum ersten Mal im heurigen Jahr die Außenanlage eroberten. Zum Start der Outdoorsaison erwartete Mota, Sol, Surya, Sari und Vladimir ein großer neuer Klettergarten. Der Lockdown und die Wintermonate waren genutzt worden, um tonnenschwere Eichen und Robinien aus dem Bundesforste-Revier in der Mannersdorfer Wüste in Niederösterreich heranzukarren und aufzustellen. „In ihrem natürlichen Lebensraum, auf den Inseln Borneo und Sumatra, leben Orang-Utans in Urwäldern und halten sich vor allem in den Baumwipfeln auf. Wir haben ihnen einen neuen natürlichen Klettergarten geschaffen – mit Nestern als Ruheplätzen, die sogar beschattet und mit einer Nebelanlage gekühlt werden.“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Rund 800 Meter Seil wurden zwischen den Bäumen befestigt, damit die Orang-Utans von einem Baumstamm zum anderen balancieren können. 

Orang-Utan-Weibchen Sari. Foto: © Norbert Potensky
 

Geerntet wurden die bis zu 13 Meter hohen Bäume von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) bereits im Jänner, als sie noch in Saftruhe standen. „Die zwölf Bäume mussten stark, wüchsig, weiträumig verzweigt und mit dicken Ästen sein.“, schildert ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager die Anforderungen. „Daher handelt es sich um Eichen und Robinien, die besonders robust und hart sind und der Kraft der Menschenaffen standhalten.“ Sie werden im Schiffsbau, für Spielplätze und Möbel verwendet, weisen teils stattliche Kronen auf und ermöglichen damit eine richtige Kletterarena. Die schwerste Krone wiegt 3,5 Tonnen. Damit die Orang-Utans in den Baumwipfeln klettern können, wurden die Bäume aufwendig per Seilzug geerntet, um die Kronen nicht zu beschädigen. Die Tiere sind begeistert, berichtet Tierpfleger Nico Cabon: „Sol und Sari waren am neugierigsten. Sie sind als erste hinaus und haben die neuen Kletterseile und Baumstämme ausprobiert. Nun erkunden auch bereits die anderen, was es alles zu klettern gibt.“

Quelle: Wiener Tiergarten Schönbrunn

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