Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit wird die imposante Überfahrtsbrücke bei der Ortseinfahrt von Hermagor nun für den Verkehr freigegeben. Das Bauwerk wird künftig für die bessere Erreichbarkeit des Gewerbegebiets und dem sicheren Verkehrsfluss entlang und über die Gleisanlage der ÖBB sorgen. Durch die Errichtung der Überführung konnten zwei Eisenbahnkreuzungen aufgelassen werden. Die ÖBB investierten rund sieben Millionen Euro in das Projekt.
Franz Jank, Regionalleiter ÖBB-Infrastruktur AG dazu: „Mit der Fertigstellung der Eisenbahnüberfahrtsbrücke Burgermoos in Hermagor können wir diese nun für den Straßenverkehr freigeben. Damit sind wir bei der Weiterentwicklung eines attraktiven Schienennahverkehrs sowie der stetigen Erhöhung der Sicherheit im Eisenbahn- und Straßenverkehr in Kärnten wieder ein großes Stück vorangekommen. Die Arbeiten erfolgreich, unfallfrei und pünktlich abzuschließen war unser Ziel. Ein spezieller Dank an unser Projektteam, das mit herausfordernden Rahmenbedingungen zu kämpfen hatte: schwierige Baugrundverhältnisse, laufender Verkehr auf Schiene und Straße, sowie die Pandemie, die für zusätzliche Unwegsamkeit sorgte. Vielen Dank auch unseren Projektpartnern und allen Projektbeteiligten für die gute Zusammenarbeit.“
Auch der Kärntner Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig zeigt sich von der Fertigstellung der neuen Überfahrtsbrücke in Hermagor erfreut: „Investitionen in eine moderne Infrastruktur, wie die Umsetzung dieses Projekts, leisten nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrssicherheit, sondern stärken gleichzeitig den Wirtschaftsstandort in Hermagor. Dadurch wird insbesonders die Erreichbarkeit des Gewerbegebiets verbessert, wovon künftig die gesamte Oberkärntner Region profitiert.“
Leopold Astner, Bürgermeister Stadtgemeinde Hermagor-Presseggersee: „Für mich als Bürgermeister ist diese Brücke zum einen eine notwendige, kreuzungsfreie Zufahrt ins bestehende und ins geplante Gewerbegebiet. Zum anderen wird damit vor allem die Verkehrssicherheit in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof erheblich erhöht. Natürlich hat es im Vorfeld in der Bevölkerung viele kontroversielle Diskussionen zu diesem Projekt gegeben. Vieles war aber der geringen Information der Öffentlichkeit unsererseits geschuldet. Mir erscheint, dass das nun fertiggestellte Objekt doch etliche Skeptiker überzeugt hat. Der Dank gilt den ÖBB, welche beträchtliche Kosten dieser Brücke getragen haben. Danke auch allen Anrainern, den dort ansässigen Firmen und den Verkehrsteilnehmern die während der Bauzeit doch einige Belastungen zu tragen hatten.“
Wichtige Informationen zum Projekt
Das Projekt war noch ein Teil des Modernisierungspakets der Bahninfrastruktur im Gailtal der ÖBB in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Land Kärnten. Die Gailtalbahn zwischen Arnoldstein und Hermagor wurde in den Jahren 2018 und 2019 modernisiert und elektrifiziert. Die Infrastrukturverbesserung im Gailtal umfassten die barrierefreie Ausgestaltung von 7 Haltestellen und Bahnhöfen, die Errichtung von P&R- und B&R-Anlagen, die bessere Anbindung von regionalen Buslinien sowie auch ein Verkehrssicherheitspaket, welches die Auflassung von insgesamt 21 Eisenbahnkreuzungen entlang der Strecke vorsah. Im Gegenzug wurden mehrere Ersatzwege mit einer Länge von insgesamt 8,2 km errichtet. Letzter und größter Teil des ambitionierten Eisenbahnkreuzungs-Programms war die Errichtung der Überfahrtsbrücke bei der Ortseinfahrt von Hermagor.
Durch den Bau der neuen Bahn- und Straßenüberbrückung wurden zwei Eisenbahnkreuzungen aufgelassen, das Gewerbegebiet südlich der Bahnstrecke angeschlossen und auch für LKWs besser erreichbar gemacht. Das integrale Stahlbetontragwerk hat eine Länge von 77,8 Meter und eine Breite von 12,25 Meter. Zur Absicherung wurden beidseitig Leitschienen und Brückengeländer mit einer Gesamtlänge von 650 Metern errichtet. Im Hangbereich der Nordrampe war es notwendig eine über 100 Meter lange Stütz- und Schwergewichtsmauer zu errichten. Die Bauarbeiten haben im Mai 2020 begonnen und konnten im November 2022 abgeschlossen werden. Nach der Verkehrsfreigabe sind noch kleinere Komplettierungsarbeiten möglich, die jedoch zu keinen Behinderungen für die Verkehrsteilnehmer:innen führen werden.
Arbeiten und Daten im Detail
- Bauzeit vom Mai 2020 bis November 2022
- Integrales, dreifeldriges Stahlbetontragwerk
- Brückenbreite 12,25 m
- Brückenlänge 77,8 m
- Beidseitig Leitschienen und Brückengeländer
- Über 100 m lange Stütz-Schwergewichtsmauer im Hangbereich der Nordrampe
- Längster Betonpfahl am südlichen Widerlager der Brücke: 30 m
- 3560 m³ verbauter Beton
Quelle: ÖBB
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Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2021 insgesamt 323 Millionen Fahrgäste und über 94 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit rund 97 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von über drei Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen knapp 42.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich bis zu 1,3 Millionen Reisende und rund 1.300 Güterzüge sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.