Am Valentinstag, Montag, dem 14. Februar 2022, stellt die Mineralogin und Leiterin der Edelsteinsammlung, Dr. Vera M. F. Hammer, in einer Spezialführung ein barockes Edelstein-Bouquet vor, eine Liebesgabe von Maria Theresia an ihren Gemahl Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, und gewährt damit Einblicke in die Edelsteinsammlung des NHM / Naturhistorisches Museum Wien.

Der Strauß – siehe bitte Bild 1 / Edelsteinbouquet, Foto: © NHM Wien, Alice Schumacher – besteht aus einem Arrangement von 61 glitzernden Blüten und 12 funkelnden Insekten, die aus insgesamt 2.102 Diamanten und 761 farbigen Edel- und Schmucksteinen gefertigt sind in einer Vase aus Bergkristall. Er wird zu den Top 100 Objekten des Naturhistorischen Museums in Wien gezählt.

Ein besonders zauberhaftes Tierobjekt befindet sich mittig im obersten Teil des Bouquets: Es stellt eine Biene dar, deren Flügel aus weißem Achat gefertigt sind. Der Kopf besteht aus braunem Augenachat, davor sind grüne Stielaugen aus kleinen Smaragden befestigt. Im Maul hat das Insekt einen Honigtropfen in Form eines gelben Diamanten.

Edelsteinbouquet Detailaufnahme. Foto: © NHM Wien, Alice Schumacher

Selbst Johann Wolfgang von Goethe zeigte sich in „Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit“ vom Edelsteinstrauß schon in dessen Entstehungsphase (Frankfurt und Wien, um 1760) beeindruckt: „Jedermann wusste, dass Kaiser Franz eine große Neigung zu Juwelen, besonders auch zu farbigen Steinen hege. Lautensack hatte eine ansehnliche Summe (und, wie sich später fand, größer als sein Vermögen) auf dergleichen Edelsteine verwandt, und daraus einen Blumenstrauß zu bilden angefangen, in welchem jeder Stein nach seiner Form und Farbe günstig hervortreten und das Ganze ein Kunststück geben sollte, wert, in dem Schatzgewölbe eines Kaisers aufbewahrt zu stehen.“

Edelsteinbouquet Detailaufnahme. Foto: © NHM Wien, Alice Schumacher

Tatsächlich wurde das 2,8 Kilogramm schwere und 50 Zentimeter hohe Blumenbouquet vom Juwelier Michael Grosser um 1760 in Wien fertiggestellt. Glaubt man Goethe, leistete der Frankfurter Juwelier Johann Gottfried Lautensack jedoch die Vorarbeiten dazu. Angeblich ließ Maria Theresia den Edelsteinstrauß im Jahr 1764 als „kleine Namenstagsüberraschung“ für ihren Gemahl in dessen Mineralienkabinett stellen. Die Kaiserin unterstützte die Leidenschaft ihres Gatten für Mineralogie und Bergbau – als einen Weg, den wirtschaftlichen Aufschwung des Reiches zu fördern. Mit dem Edelsteinstrauß legte sie den Grundstein zu einer der traditionsreichsten und wertvollsten Sammlungen von Edel- und Schmucksteinen in Europa.

Als Begründung der Wiener Edelsteinsammlung gilt der Ankauf der Sammlung des Naturalgelehrten Jean de Baillou (1684–1758) durch den Kaiser um das Jahr 1750. Hier waren bereits 35 Laden mit Edel- und Schmucksteinen enthalten. Seit 2018 strahlen die Edelsteine für Besucherinnen und Besucher in neuem Glanz im Saal 4 des Hauses.

Edelsteinbouquet Detailaufnahme. Foto: © NHM Wien, Alice Schumacher

Was: Valentinstag-Special – Spezialführung mit Edelsteinexpertin Dr. Vera M. F. Hammer – Ausklang bei einem Valentinscocktail

Wann: Montag, 14. Februar 2022, von 18 bis 20 Uhr

Wo: NHM / Naturhistorisches Museum Wien, Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien

Wieviel: Veranstaltungskarte € 24,- pro Person / Vorverkauf ab sofort

Anmeldung unter valentinstag@nhm.at 

Quelle: NHM / Naturhistorisches Museum Wien

Lesen Sie noch mehr über das Naturhistorische Museum bei uns bitte hier;

www.nhm-wien.ac.at

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