Schönes Wetter während der Blüte und ausreichende Niederschläge während der Sommermonate sind dafür verantwortlich, dass im Jahr 2014, nach mehreren kleinen Weinernten, wieder eine Weinmenge zu erwarten ist, die mit 2,5 Mio. hl etwas über dem langjährigen Durchschnitt liegt. Eine sorgfältige Pflege während der vielfach feuchten Vegetation der letzten Wochen vorausgesetzt, reifen schöne und gesunde Trauben zu einem qualitativ hervorragenden Jahrgang heran.
Bildtext: Weingipfel Steiermark-Leutschach. Foto: ÖWM/Anna Stöcher
„Geringe Winterfeuchte und das Ausbleiben von Niederschlägen während des Frühjahrs haben ursprünglich für den bevorstehenden Sommer große Befürchtungen in Richtung Trockenstress bis hin zu Trockenschäden in vielen Weingärten ausgelöst.“, kommentiert Johannes Schmuckenschlager, Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes den Witterungsverlauf des bisherigen Weinjahres. „Gleichzeitig haben jedoch ein relativ früher Austrieb und eine schöne Blüte für einen Vegetationsvorsprung im Frühjahr gesorgt.“
Große Niederschlagsmengen während der Sommermonate mit beständig hoher Luftfeuchtigkeit haben das Vegetationsbild dann aber stark verändert. Eine sorgfältige Pflege der Weingärten war notwendig, um diese gesund zu erhalten. Auch der Vegetationsvorsprung aus dem sonnigen und trockenen Frühjahr wurde großteils eingebüßt, weswegen der Reifefortschritt derzeit mit dem Jahr 2013 zu vergleichen ist. Alle Weinbaugebiete hoffen nun auf ein trockenes und sonnenreiches Spätsommer- und Herbstwetter, um eventuell drohende Fäulnis hintanzuhalten. Dann steht einem hervorragenden Jahrgang nichts mehr im Wege.
Hagel: Punktuell schwere Schäden
Trotz der vielen sommerlichen Niederschläge waren in den Weinbaugebieten weniger Hagelunwetter zu verzeichnen als in den Jahren zuvor. Trotzdem gab es auch im Weinbau wiederum nennenswerte lokale Hagelereignisse. Erwähnenswert ist ein starkes Hagelunwetter im Frühsommer in Wien, wo vor allem die Weinstöcke am Nussberg schwer geschädigt wurden. Weitere Hagelunwetter gab es in burgenländischen Weinbaugebieten. Erwähnenswert ist dabei die Gemeinde Wallern, die im heurigen Jahr gleich fünfmal, teilweise beachtliche Hagelschläge zu verzeichnen hatte.
Mehr Weißwein, weniger Rotwein
Die Ernteschätzung mit 2,5 Mio. hl deckt sich auch mit den ersten Prognosen der Statistik Austria. Ertragsreduzierend sind sicher massive Pilzschäden durch den echten Mehltau in manchen Gebieten, speziell im nördlichen Weinviertel und rund um den Neusiedlersee. Die im Vergleich zum Vorjahr größere Weinernte ist zu einem nicht unerheblichen Teil auf eine größere Weißweinernte in Niederösterreich zurückzuführen, das im Vorjahr von gravierenden Blüteproblemen, speziell bei der Sorte Grüner Veltliner, betroffen war. Die Rotweinernte dürfte im Allgemeinen etwas geringer als im Vorjahr ausfallen. Die Lese der Most- und Sturmtrauben hat im Gebiet rund um den Neusiedlersee bereits begonnen. Die Hauptlese wird im Burgenland Mitte September und in Niederösterreich und in der Steiermark Ende September beginnen.
„In den vergangenen Jahrzehnten gab es immer wieder Jahrgänge, die mit dem bisherigen Witterungsverlauf 2014 vergleichbar sind, wie 2006, der rückblickend ausgezeichnete Qualitäten gebracht hat. Wichtig ist, dass das Wissen der heimischen Winzer im Umgang mit schwierigen Erntebedingungen sehr hoch ist und sicherlich in mehreren Lesedurchgängen geerntet wird.“ erklärt Willi Klinger, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing. „Zusätzlich wäre für uns erfreulich, wenn die Erntemenge von 2,5 Mio. hl erreicht werden kann, da dies eine Voraussetzung für weitere Exporterfolge der österreichischen Weinwirtschaft ist.“
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