Der Name „Platysaurus broadleyi“ klingt nach einem riesigen Dinosaurier, bezeichnet aber eine 20 cm kleine Echse, die im Wiener Tiergarten Schönbrunn für eine große Sensation gesorgt hat. Ende März 2016 ist hier ihre Welterstnachzucht gelungen. „Die Broadley‘s Plattechse ist nur in der nördlichen Kapprovinz Südafrikas heimisch. Vor zwei Jahren haben wir als einziger Zoo zwei Paare dieser Echsenart erhalten und nun ist es uns gelungen, sie zu züchten!”, so eine sichtlich erfreute Tiergartendirektorin Dr. Dagmar Schratter.
Während die Männchen auffällig bunt gefärbt sind, sind die zwei Jungtiere – so wie die Weibchen -graubraun mit drei hellen Längsstreifen.
Eine Tierart zu halten, zu der es keinerlei Erfahrungen gibt, ist eine Herausforderung. Sie zu züchten, natürlich umso mehr. „Über Haltung und Zucht war nichts bekannt. Da die Tiere in der Natur ihre Eier in feuchte Felsspalten legen, haben wir ihnen Boxen mit sehr feuchtem Substrat für die Eiablage zur Verfügung gestellt. Im August 2015 legte ein Weibchen erstmals zwei Eier. Das andere Weibchen legte zwei Monate später sogar drei.“, berichtet Schratter.
Fünf Eier waren schon ein großer Erfolg, doch dann war Geduld gefragt. Dagmar Schratter: „Aufgrund unserer Erfahrung mit anderen Echsenarten rechneten wir mit einem Schlupf nach zwei bis drei Monaten. Doch erst nach siebeneinhalb Monaten war es soweit und zwei Jungtiere sind geschlüpft.“ Ob auch aus den Eiern des zweiten Paares noch Jungtiere schlüpfen, wird sich noch zeigen. Verblüffend ist jedenfalls die Größe des Nachwuchses. Frisch geschlüpft waren die Jungtiere bereits halb so groß wie ihre Eltern. Da der Nachwuchs sehr sensibel ist, ist er hinter den Kulissen untergebracht und für die Besucher nicht zu sehen.
Fotos: Daniel Zupanc
TIERE SEHEN. ARTEN SCHÜTZEN.