Bild 1_Foto GEPASie können´s also doch! Erster violetter Meisterschafts-Erfolg nach 147 Tagen! Die AUSTRIA WIEN ist wieder da!

8. Spieltag / 13. September 2014 / tipico-Bundesliga / Generali-Arena, 7.100 Besucher

Bildtext: Omar Damari (links) war gestern der Mann in allen Gassen. Hier setzt er sich gegen Sefan Lainer durch. Foto: GEPA

Viel wurde palavert im Vorfeld dieser Partie. Die violette Führungsetage rang in der heurigen Meisterschaft bisher nach jeder Partie mit der Fasson, hielt aber eisern am Trainer-Stab fest. Eine lobenswerte Einstellung, die nun Früchte tragen sollte. Der FK Austria Wien wollte gestern … und konnte es auch. Der Gast aus dem oberösterreichischen Innviertel, die SV Ried, gewann zwar die Platzwahl und hatte Anstoss. Die erste gespielte Aktion in dieser Partie endete nach 10 Sekunden in den Armen von ÖFB-Teamkeeper Heinz Lindner. Doch das war es dann für´s erste aus schwarz-grüner Sicht. Die Wiener Violetten rissen das Heft förmlich in die Hand, trugen ordentliche Spielzüge vor und ließen dem Gegner wenig Raum und Luft zum Atmen.

Die tief stehende Abend-Sonne, die nach einem Gewitter-Regen die Generali-Arena in ein herrlich buntes Herbst-Licht tauchte, entsandte ihre letzten wärmenden Strahlen vom Horizont, als Violett zu Blühen begann. Markus Suttner spielte von links den Ball auf Omar Damari, dieser drehte sich blitzschnell einmal um die eigenen Achse, ließ dadurch gekonnt den Verteidiger stehen und schlenzte das Leder gefühlvoll und absolut sehenswert über Torhüter Thomas Gebauer hinweg in die rechte Kreuzecke. Das erlösende 1 : 0 in der 15. Spielminute fiel früh und löste somit eine Riesen-Erleichterung im Hause FAK aus. Sollte es endlich, endlich in dieser Tonart weitergehen? Nun, die Heimischen kontrollierten das Geschehen und waren jederzeit der Herr der Lage. Ex-Ried-Spieler Florian Mader, der wieder Aufnahme in den violetten Kader fand, passierte in der 35. Minute ein künstlerischer Stockfehler, ein Pass-Ball an der Mittellinie prallte von seinem Oberschenkel den Riedern vor die Füße, ehe es turboartig zuging: Stefan Lainer sauste auf der rechten Flanke allen auf und davon, spielte das Leder in den 16-Meter-Raum und von dort bezwang, zwar bedrängt, doch zu unvehement, Denis Thomalla Heinz Lindner zum 1 : 1-Ausgleich nach 36 Minuten und genau genommen völlig unverdient, denn von Ried kam bis dahin wenig bis rein gar nichts.

Daniel Royer (Bildmitte, gegen Stefan Lainer) trat als 2 : 1-Torschütze in Erscheinung, musste zur Halbzeit jedoch verletzt in der Kabine bleiben. Foto: GEPA
Der quirlige Daniel Royer (Bildmitte, gegen Stefan Lainer) trat als  2 : 1-Torschütze in Erscheinung, musste zur Halbzeit jedoch verletzt in der Kabine bleiben. Foto: GEPA

Der aufkeimende Unmut im Stadion dauerte nur kurz, denn die Austria drückte weiter aufs Tempo und ließ nichts unversucht, zu zeigen, dass sie wirklichen wollen – die Spieler. August-Neuverpflichtung Omar Damari war gestern überall und riss die Verantwortung an sich. Aus ihm sollte jener Führungsspieler erwachsen, der bei Violett so dringen gesucht wurde. Was folgte, war wieder eine Aktion zum „mit der Zunge schnalzen“: Damari marschierte auf der linken Seite Richtung West-Tribüne. Sein Lupfer segelte über Gebauer hinweg zum herandüsenden Daniel Royer, der mit der ganzen Kraft seiner 177cm Körpergröße die Kugel zum 2 : 1 in der 37. Minute in den Kasten bugsierte. Der Schwung seiner Bewegung war derart ungebremst, dass der blonde Wirbelwind mit dem Bauch an den Torpfosten knallte und im allgemeinen Jubel liegen blieb. Gott sei Dank konnte er zwar aufstehen und hielt bis zur Pause durch, blieb dann aber zur Halbzeit in der Kabine, die Hüfte schmerzte zu sehr. Apropos – 2 : 1, so lautete dann auch der absolut verdiente Spielstand zum Seitenwechsel dieser Partie.

Nach Wiederbeginn die beste Aktion der Gäste: In der 47. Spielminute hatte Thomas Fröschl mit einem Schuss aus linker Position kommend auf Höhe des Elfmeterpunktes den Ausgleich am Schlapfen, Heinz Lindner machte sich jedoch lang und länger und wehrte das Leder gekonnt ab. Die Austria zog weiterhin ihr Spiel auf und die nächsten Tore schienen lediglich eine Frage der Zeit zu sein. Omar Damari tat das, wofür er geholt wurde – er scorte. Marco Meilinger erhielt einen Ball ins Loch gespielt und lief noch ein paar Meter, flankte aus rechts zur Mitte und dort schraubte sich Damari mit dem Kopf hoch und vollendete zum 3 : 1 in der 56. Minute. Zwei-Tore-Führung, das Spiel absolut in der Hand, ein Ist-Zustand, der bei der Austria etwas in Vergessenheit geraten war in der letzten Zeit.

Die Veilchen blühten – und kontrollierten weiter. Helle Aufregung einerseits, als auch aufkeimender Applaus andererseits, als der Rieder Gernot Trauner, der unmittelbar zuvor Gelb sah nach einem weiteren Foul in der 73. Minute mit Gelb-Rot vom Platz flog. Eine Minute später passierte das 3 : 2. Jedoch sah es keiner. Ein strammer Schuss von Fröschl prallte von der Lattenunterkante denkbar knapp hinter der Torlinie auf und von dort wieder ins Feld zurück. Die Zeitlupenwiederholung anhand der Presse-Galerie bewies, dass dies ein reguläres Tor war. Diese Zeitlupe hatte der ansonsten gut agierende Schiedsrichter Alexander Harkam nicht und entschied im Einklang mit seinem Assistenten Roland Braunschmidt auf „Nicht-Tor“.

Unter tosendem Applaus und einem stehenden Publikum löste Roman Kienast in der 89. Minute den Doppel-Torschützen Omar Damri ab, der kurz davor noch die gute Chance zum 4 : 1 am Fuß hatte, Gebauer blieb gegen den Flachschuss Damaris allerdings Sieger. Die Rücken-Nummer 16 der Austria hat nach Philipp Hosiner nun einen würdigen Nachfolger und Damari ähnelt in seiner entschlossenen Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor sehr an den zu Stade Rennes abgewanderten Torschützenkönig von 2012/13.

Spieler Wirr-Warr von links: Florian Mader, Alexander Grünwald, James Holland und Christian Ramsebner, alle Austria, gegen Thomas Reifeltshammer und Denis Thomalla (SV Ried). Foto: GEPA
Spieler Wirr-Warr von links: Florian Mader, Alexander Grünwald, James Holland und Christian Ramsebner, alle Austria, gegen Thomas Reifeltshammer und Denis Thomalla (SV Ried). Foto: GEPA

Die 5minütige Nachspielzeit brachte noch ein sehenswertes Lauf-Duell des baumlangen Kienast – der Hüne fand ebenso den Weg in den violetten Kader zurück – mit der Innviertler Abwehrreihe mit sich, bei dem sich Kienast zwar durchsetzen konnte, aber dem Ball keinen entscheidenden Effet mehr zum Torschuss mitgeben konnte.

So war um 20.22 Uhr bei strahlendem Flutlicht Feierabend in der Generali-Arena, der erste Austria-Sieg in der Meisterschaft dieser Saison in trockenen Tüchern und der Jubel der Austria-Familie dementsprechend groß. Die Mannschaft verabschiedete sich noch artig jubelnd, tanzend und die Welle fabrizierend vor jeder der vier Tribünen von ihren getreuen Anhängern, ehe ein jeder für sich den Heimweg antreten konnte. Das Wochenende ist gerettet, die Trainer-Tätigkeit von Coach Gerald Baumgartner detto und beim letzten Blick zurück anhand des Heimritts entlang der A21 erspähte man im Rückspiegel auf der Höhe Hinterbrühls noch einmal den beleuchteten Verteilerkreis zu Wien-Favoriten, die Heimat der großen Wiener Austria. Das Leben hat einen Sinn!

Das nächste FAK-Heimspiel steigt am Samstag, 4. Oktober 2014, 16 Uhr, Generali-Arena gegen den Wolfsberger AC. Nach dem 0 : 4 im Hinspiel sollte hier Revanche angesagt sein. Der WAC war es übrigens auch, gegen den die Austria am 19. April 2014, abgesehen vom gestrigen Sieg, zuletzt gewinnen konnte. Dreifacher Torschütze und klassischer Hattrick-Producer in der zweiten Spielhälfte war damals mit der Nr. 16 übrigens Philipp Hosiner.

Tickets bitte hier:
http://fkaustria.wien-ticket.at/de/home

www.fk-austria.at
www.bundesliga.at
www.svried.at

Weitere Fotos vom Spiel bitte hier:
www.austria80.com/Fotos201415MS08RiedH.htm
www.oe-news.at/index.php?14092014-erster-saisonsieg-mit-31-21-der-wiener-austria

 

 

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