Georg Margreitter (links) schirmt den Ball geschickt vor dem heranbrausenden Stefan Maierhofer (Salzburg) ab. Foto: GEPA
Georg Margreitter (links) schirmt den Ball geschickt vor dem heranbrausenden Stefan Maierhofer (Salzburg) ab. Foto: GEPA

Erneut kein Sieg für die Wiener Austria in der heimischen Meisterschaft nach    einer  1 : 0-Führung und erneut fiel der Ausgleichstreffer just in der Nachspielzeit.

Und sie wiederholt sich doch – die Geschichte nämlich. Wie eine Woche zuvor gegen Sturm Graz, als nach einer 1 : 0-Führung der Wiener Violetten durch Roland Linz der Grazer Manuel Weber den Ausgleich zum 1 : 1 noch in der Nachspielzeit erzielen konnte, trat das gleiche Procedere auch gestern Nachmittag in der Generali-Arena zu Wien-Favoriten auf den Plan. Die Austria, die unter der Regie des neuen Feldherrn auf der Kommando-Brücke, Ivica Vastic, das wohl beste Spiel bis dato abgeliefert hatte, ging nach gut einer halben Stunde durch Tomas Jun in der 33. Minute verdientermaßen in Führung. Es war ein überaus sehenswerter Treffer, ob solcher Spielszenen pilgert man zur Austria: Alexander Grünwald flankt gefühlvoll von rechts auf den mitgelaufenen Jun, dieser übernimmt den Ball mit seinem linken Fuß aus der Luft, lupft sich das rundlich Spielgerät auf den rechten Rist, lässt mit dieser Einlage Salzburg-Keeper Alexander Walke ins Leere laufen und verwertet trocken zum 1 : 0 für die Austria.

Der Schweizer Christian Schwegler (links) gegen die beiden Austrianer Roman Kienast und Michael Liendl. Foto: GEPA
Der Schweizer Christian Schwegler (links) gegen die beiden Austrianer Roman Kienast und Michael Liendl. Foto: GEPA

Die Führung war zu diesem Zeitpunkt deswegen auch verdient, da man vom Titelaspiranten aus Salzburg wenig Positives zu Gesicht bekam. Salzburg war zwar anwesend, die Elf stand in Rot und Weiß gewandet am satten Grün, doch agierte man ganz und gar nicht wie ein Verein, der Titelhoffnungen in sich trägt. Die Austria wollte die Gunst der Stunde und der letzten Chance nützen, um am Heimsieg zu arbeiten. Denn nur mit einem Sieg wären die Chancen für sich selbst, an der Vergabe um den Meisterteller noch mitplaudern zu können, weiterhin intakt gewesen.

Nach der Wiener Führung wurde Salzburg bis zur Halbzeit einen Hauch aktiver, zählbares kam dabei jedoch nicht zum Vorschein. Einzig und allein ein Ibrahim Sekagya-Kopfball landete neben dem Tor.

Unmittelbar nach Beginn der zweiten Halbzeit eine Riesenmöglichkeit zum 2 : 0. Alexander Gorgon schupfte das Leder denkbar knapp an Walke vorbei. Mit diesem vermeintlichen 2 : 0 im Rücken wäre man auf Seiten der Austria wohl manche Sorge los gewesen, so aber stand es weiterhin „nur“ 1 : 0 und man versuchte fortan, das Ergebnis zu verwalten. Salzburg entgegnete und tat ein wenig mehr für das Spiel, jedoch Pässe oder Flanken landeten oftmals beim Gegner oder gleich im Aus. Die wenigen Torschüsse, die auf Heinz Lindner losgelassen wurden, meisterte dieser stets mit Bravour. Als in der 62. Minute Roland Linz für Roman Kienast kam, jubelten die 9.400 Besucher in der Arena.

Heinz Lindner ist nach dem späten Ausgleichstreffer am Boden zerstört. Foto: GEPA
Heinz Lindner ist nach dem späten Ausgleichstreffer am Boden zerstört. Foto: GEPA

Man war guter Dinge, dass dem lange Zeit Verschmähten ein Geniestreich gelingen könnte. Linz war auch bemüht und aktiv, dennoch gab es keine wirklich zwingende Tormöglichkeit für ihn. Und als es hieß, dass es 2 Minuten Nachspielzeit geben würde, war Salzburg plötzlich da. Wie eine giftige Viper biss Leonardo nach einem Zuspiel von Stefan Maierhofer urplötzlich zu. Der Brasilianer verwertete mit seinem trockenen Schuss direkt hinein ins violette Herz zum 1 : 1-Endstand und stieß damit die Austrianer ins Tal der Tränen.

Es ist eine Kopfsache, die Ivica Vastic seinen Mannen austreiben muss, verbunden mit jenem Umstand, dass ein Match erst dann gewonnen ist, wenn der Schiedsrichter dies beendet hat. Mit all den liegen gelassenen Punkten der letzten Wochen, würde man am Verteilerkreis sehr wohl ein gewichtiges Wort um die Vergabe der Meisterschaft mitsprechen, aber so bleibt aus violetter Sicht nur zu hoffen, sich für die Europa-League im kommenden Jahr zu qualifizieren, denn der Meistertitel ist im Moment für die Austria erneut in sehr weite Ferne gerückt.

Zu Red Bull Salzburg bleibt zu sagen, dass die Darbietung der Mozartstädter eines Titelaspiranten absolut unwürdig waren. Jedoch bewies die Truppe mit der Kampfmoral bis zum Schluss, den Ausgleich doch noch zu suchen. Mit diesem Glück im Rücken wird man bis zur Zielgeraden wohl ganz oben in der Tabelle stehen bleiben.

Ein Blick zur Bilanz:

Gesamtbilanz: 156 Spiele / 71 Siege / 38 Unentschieden / 47 Niederlagen – Tore: 265 : 202
Heimbilanz: 78 Spiele /  50 S / 15 U / 13 N – Tore: 174 : 78
1. Spiel gegeneinander: 02.09.1953 (2 : 3)
Höchster Heimsieg: 7 : 0 (09.04.1961  06.05.1980)
Höchste Heimniederlage: 0 : 4 (06.03.1994 / 14.09.1996)

Fotos zum Spiel:

www.austria80.com/Fotos201112MS28SalzburgH.htm

www.fk-austria.at

Back to Top