P1070295Ein Herzschlagfinale mit einem doch nicht mehr erwartetem Endergebnis, dies passierte gestern Abend knapp vor 21 Uhr im Heidebodenstadion zu Parndorf im Burgenland. Die Heimischen drehten in der zweiten Spielhälfte ein sicher verloren geglaubtes Spiel zu ihren Gunsten komplett um und haben nun die weitaus besseren Karten, Meister der Regionalliga Ost der Saison 2012/13 zu werden, als die kleinen Austrianer. Die letzte Runde am kommenden Mittwoch, 29. Mai 2013 um 18 Uhr wird diesbezüglich die endgültige Entscheidung mit sich bringen. Parndorf ist in Schwadorf bei den Admira/Wacker-Juniors zu Gast, die Austria/Amateure müssen zum SKU Amstetten und haben es selbst nicht mehr in der Hand, sondern sind auf Südstädter-Schützenhilfe angewiesen.

Foto: oepb
Rassige Strafraum-Szenen standen gestern Abend an der Tagesordnung. Foto: oepb

Vom FC Blau-Weiß Linz wurde der Amateure-Trainer Marcel Ketelaer gesichtet, der für die bevorstehende Relegation – 3. Juni in Parndorf, 6. oder 7. Juni 2013 in Linz – einen Spionage-Trip absolvierte. Zu sehen bekam er vom anstehenden Relegationsgegner doch einiges, die Begegnung war ausgeglichen und auf beiden Seiten kam es zu tollen Szenen. Die Wiener legten auch vor und erzielten bereits in der 9. Spielminute das 0 : 1 durch Thomas Murg, der sich gegen David Dornhackl durchsetzt und mit einem herrlichen Schlenzer verwertet. Parndorf tat nun mehr für ihre Offensive und rackerte im Sturm mit Severiano Alves Jailson gehörig umher, der sich aber vermehrt in der gut stehenden Austria-Hintermannschaft verzettelte. Gerhard Karner fand nach 11 Minuten die Chance zum Ausgleich vor, Veilchen-Goalie Günther Arnberger klärt allerdings mit dem Fuß. Wiederum drei Minuten später übernimmt Michael Koller Verantwortung und ballert vom Sechzehner-Eck darauf los, das Leder findet allerdings nicht den gewünschten Weg ins Tor der Wiener. Der SC drückt vermehrt aufs Tempo und schnürt die Wiener in deren Hälfte ein.

Die weissen Veilchen hatten zu Beginn die Nase vorne, das bessere Ende verzeichneten die roten Parndorfer. Foto: oepb
Philipp Koblischek (FAK) gegen Severiano Alves Jailson (Parndorf). Foto: oepb

 

Dornhackl kommt in der 19. Minute zum Schuss, Arnberger ist jedoch auf seinem Posten. In der 24. Spielminute findet neuerlich Dornhackl die Chance zum Ausgleich vor, der Schuss geht aus aussichtsreicher Position allerdings doch weit über den Kasten. Der Slowake Martin Marosi sucht eine Minute später ebenfalls den Abschluss, sein Schuss wird abgefälscht und zieht über das Torgehäuse hinaus. Langsam aber doch lösen sich die Austrainer aus ihrer Umklammerung und finden durch Sascha Horvath eine Möglichkeit vor, der Ball wird jedoch in den Corner gelenkt. In der 33. Minute dann das 0 : 2: Srdan Spiridonovic spielt einen sehenswerten Lochpass auf den völlig frei gelaufenen Thomas Murg, der seinerseits noch den herausstürzenden Parndorf-Torhüter Udo Siebenhandl umsprintet, um den Ball ins leere Tor zu schieben. Diese Co-Produktion zum zweiten Treffer freute auch den komplett anwesenden Trainer-Stab der Austria unter Meister-Trainer Peter Stöger, da beide Spieler heuer bereits im violetten Aufgebot der Kampfmannschaft gestanden sind. Die Vorentscheidung schien somit gefallen zu sein, denn dass sich die Jung-Austrianer diesen Vorsprung noch streitig machen lassen würden, daran glaubte niemand mehr unter den 900 Besuchern.

Marin Leovac und Thomas Murg (beide FAK) sowie Udo Siebenhandl (Parndorf).  Foto: oepb
Marin Leovac und Thomas Murg (beide FAK) sowie Udo Siebenhandl (Parndorf). Foto: oepb

In der 61. Minute dann beinahe das 0 : 3, Spiridonovic fand in Siebenhandl allerdings seinen Meister. Die Burgenländer kamen nun mehr und mehr auf und verzeichneten durch Tomas Horvath nach 66 Minuten den Anschlusstreffer zum 1 : 2: Arnberger verfehlt im Strafraum den Ball und der Slowake verkürzt kurzerhand. Wiederum fünf Minuten später der Ausgleich: Horvath ist mit dem Kopf zur Stelle und stellt den Gleichstand her, mit dem wohl kaum mehr einer im Stadion gerechnet hatte. Helle Aufregung in Minute 80. Murg begeht im Strafraum ein Foulspiel, Schiedsrichter Mag. Markus Katona deutet sofort auf den Elfmeterpunkt, doch Arnberger pariert den Pentalty, ausgeführt von Patrick Baumeister, dem Sohn des Ex-Internationalen und auch im Stadion anwesenden Ernst Baumeister.

Betreuer-Stab der FAK-Kampfmannschaft v.l.: Manfred Mayer, Franz Gruber, Manfred Schmid und Peter Stöger. Foto: oepb
Betreuer-Stab der FAK-Kampfmannschaft v.l.: Dr. Martin  Mayer, Franz Gruber, Manfred Schmid und Peter Stöger. Foto: oepb

Als sich wohl alle mit dem Remis abgefunden hatten, gelang den Heimischen in der letzten Minute der Nachspielzeit dann doch noch der nicht unverdiente Siegestreffer. Baumeister befördert das Leder anhand eines Freistoßes in den Strafraum der Gäste, Dornhackl ist zur Stelle und scort aus kürzester Distanz ins rechte Eck. Ein unbeschreiblicher Jubel unter den Parndorf-Spielern zog diese Wende im Spiel nach sich. Der Referee pfiff das Match zwar noch einmal an, um es unmittelbar darauf zu beenden. Die in rot gekleideten Parndorfer jubelten und feierten, als ob sie bereits die Meisterschaft gewonnen hätten. Sie haben es nun am kommenden Mittwoch selbst in der Hand, um als Regionalliga Ost-Meister in die Relegation gegen den FC Blau-Weiß Linz zu gehen. Die Austria/Amateure müssen in Amstetten auf jeden Fall gewinnen und hoffen, dass Parndorf in Schwadorf Federn lässt. Das Herzschlagfinale geht demnach in seine Verlängerung …

www.sc-esv-parndorf.at

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www.fk-austria.at

 

 

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