Der SC Wiener Viktoria ist TOTO-Cup-Sieger 2011/12.
Der SC Wiener Viktoria ist TOTO-Cup-Sieger 2011/12.

Im Prater blühen wieder die Bäume! Damit diese im Frühling in Wien aber auch für Amateur-Mannschaften in den Himmel wachsen können, dafür steht der Wiener Fußball-Verband – kurz WFV – der seit 20 Jahren dafür Sorge trägt, dass die Amateur-Mannschaften des fußballerischen Unterhauses das Endspiel um den Wiener TOTO-Cup im großen Ernst Happel-Stadion austragen können. Beim gestrigen Finale im zwischenzeitlich zum 24. Mal ausgetragenen Wiener TOTO-Cups – das erste Endspiel stieg 1989 neben dem Franz Horr-Stadion am Wiener Verbandsplatz – standen sich der künftige Meister der Oberliga A, der SC Wiener Viktoria und die Unter23-Mannschaft des Wiener Sportklubs gegenüber, momentan Viertplatzierter der Oberliga A. Die beiden Saisonduelle endeten jedenfalls Remis – der WSK gewann im Herbst in Dornach mit 3 : 1, um im Frühjahr mit 2 : 6 in Meidling den Kürzeren zu ziehen.

Fritz Csarmann, aktiv u.a. für Simmering, nahm in seiner Eigenschaft als Vertreter der Firma adidas, die den Matchball sponserte, den Ehrenanstoß vor.
Fritz Csarmann, aktiv u.a. für Simmering, nahm in seiner Eigenschaft als Vertreter der Firma adidas, die den Matchball sponserte, den Ehrenanstoß vor.

Freie Anfahrtswege, kein Stau an den Kassen, offene Stadiontore – zum Spiel wurde freier Eintritt gewährt. Teile des zahlreichen Sportklub-Anhangs reisten mit der schnuckeligen Liliput-Bahn an und wiesen mit einem riesigen Transparent beim Weg ins Prater-Oval vermehrt auf die Problematik des steten Verfalls des Sportklub-Platzes hin. Eine Sanierung dort tut momentan mehr als nur Not. Im Stadion fanden sich 2.500 Besucher, darunter zahlreiche Nachwuchs-Fußballer beider Vereine, ein, die stimmkräftig hinter ihren Teams standen. Auch die Wiener Viktoria verfügt zwischenzeitlich über eine Bahöl-Fraktion, die jenen der Schwarz-Weißen aus Dornbach um nichts nachstehen muss.

Wiener Fußballverband-Präsident und Ex-Schiedsrichter Robert Sedlacek (stehend).
Wiener Fußballverband-Präsident und Ex-Schiedsrichter Robert Sedlacek (stehend).

Ein kräftiger Gewitter-Regen vor dem Spiel machte den Rasen wunderbar bespielbar und Petrus hatte mit den Akteuren ein Einsehen, pünktlich zu Spielbeginn um 18.30 Uhr schloss er die Himmels-Schleusen. Die Viktoria, immer wieder angetrieben von ihrem Trainer-Star Anton „Toni“ Polster war von Anbeginn an die aktivere Mannschaft. Das Heil in der Offensive wurde gesucht und die ganz in Rot agierenden Meidlinger waren beinahe in jeder ihrer Aktionen die zwingerende Mannschaft. Laute Anfeuerung von den Rängen, bengalische Feuer von Seiten der Viktoria-Anhänger und urplötzlich führte der Sportklub mit 0 : 1. Ein sehenswerter Spielzug über die linke Seite, David Salcher setzt seinen Team-Kollegen Michael Can Nural ein, der einen Haken nach innen setzt.

Die Kulisse gestern Abend im weiten Prater-Rund.
Die Kulisse gestern Abend im weiten Prater-Rund.

Sein gekonnter und gezwirbelter Schuss mit dem linken Fuss entschwebt inder 42. Minute genau ins Kreuzeck des Viktoria-Gehäuses. Der tosende Applaus der Dornbacher Anhänger währte allerdings nur kurz, denn auch der Gegenzug hatte es  in sich. Der Viktorianer Bernhard Ungerböck taucht vor WSK-Keeper Hakan Kara auf, der sich ihm in den Schuss werfen will. Den bereits am Boden darnieder liegenden Goalie überlupft Teufelskerl Ungerböck frech und das Leder springt hinter die Linie. Patt-Stellung und 1 : 1 nach 43 Spielminuten. Damit geht es kurz darauf in die Halbzeit-Pause.

In der gleichen Tonart geht es nach der Pause weiter. Die Wiener Viktoria aktiver, erzielt sofort einen Treffer nach  einer Flanke durch Kapeller, „Abseits“ entscheidet jedoch das umsichtige und stets auf Ballhöhe tätige Schiedsrichter-Trio. Fünf Minuten später passiert es doch. Besagter Bernhard Ungerböck erhält eine Flanke von links, richtet sich das Leder im Strafraum her, hat Platz und verwertet trocken zur Viktoria-Führung in der 52. Minute. Der „kleine“ Sportklub hatte nach diesem Schock dem Spiel nicht mehr viel hinzuzufügen, die Viktoria war bis zum Schluss die aktivere Mannschaft. Ungerböck tauchte in der Nachspielzeit noch einmal alleine vor Hakan Kara auf, das 3 : 1 sollte ihm jedoch nicht mehr gelingen.

Zwei Ex-Austrianer im Dienste der Viktoria. Arbeitsbiene Wolfgang Hacker wird von Trainer Anton Polster vom Feld geholt.
Zwei Ex-Austrianer im Dienste der Viktoria. Arbeitsbiene Wolfgang Hacker wird von Trainer Anton Polster vom Feld geholt.

Der SC Wiener Viktoria, beinahe-Meister der Oberliga A – drei Runden sind noch zu absolvieren, man hat 9 Punkte Vorsprung auf Verfolger Union Mauer, bei der Mannschaft von Ex-Teamspieler Ernst Baumeister tritt man am kommenden Samstag, 2. Juni 2012 um 14 Uhr an – durfte sich am Ende des 24. Wiener Fußball-TOTO-Cup-Finales über einen Sieger-Scheck von 5.000 Euro freuen. Der Wiener Sportklub darf als Zweit-Platzierter über 3.000 Euro jubeln und trägt die Gewissheit in sich, in der heurigen Spielzeit bis dato das einzige Team gewesen zu sein, das die Viktoria in der Meisterschaft schlagen konnte.

Die anschließende Siegerehrung nahmen Birgit Wagesreither/Österreichische Lotterien Gesellschaft, OR Wolfgang Prochaska/stellv. Leiter des Wiener Sportamts, WFV-Präsident Robert Sedlacek, WFV-Vizepräsident Reinhard Willrader und der Wiener Schiedsrichter-Boss Dipl. Ing. Johann Liebert vor.

Inmitten „seiner“ Fans und gebannt vom Spielgeschehen. WSK-Präsident Udo Huber (Bildmitte, schwarzes Sakko).
Inmitten „seiner“ Fans und gebannt vom Spielgeschehen. WSK-Präsident Udo Huber (Bildmitte, schwarzes Sakko).

Stimmen zum Spiel:

Udo Huber/WSK-Präsident: „Uns fehlten die beiden Spieler Brem und Soura entscheidend. Mit diesen beiden Akteuren, die maßgeblich mitbeteiligt waren, dass wir das Endspiel überhaupt erreicht hatten, wäre es vielleicht anders gelaufen.  Dennoch bin ich auf unsere U23-Mannschaft sehr stolz.“

Robert Sedlacek/WFV-Präsident: „Dank der Österreichischen Lotterien Gesellschaft war es ein großartiges und gelungenes Fest des Amateurfußballs. Wir freuen uns schon auf das 25. Totocupfinale 2013.“

Christian Keglevits/Co-Trainer Wiener Viktoria: „Für unser Team ist dies ein großartiger Erfolg. Für freuen uns über den ÖFB-Samsung-Cup-Platz im kommenden Jahr. Nun sind es nur mehr sechs Spiele bis Europa. Aber Spaß beiseite, die Arbeit mit der Mannschaft macht Spaß und alle im Team ziehen mit. Man sieht und merkt das und der Erfolg spricht für uns.“

WFV-Generalsekretär Christian Schlosser: „Ein Super- Endspiel. Für das Gelingen möchte ich mich bei allen Mitarbeitern herzlich bedanken. Und natürlich auch bei unserer „Stadion-Stimme“ Adi Wolf, der von Anfang an dabei ist und wieder pointiert und gekonnt durch den Abend geführt hat.“

www.wfv.at

www.wiener-viktoria.com

www.wienersportklub.at

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