5. August 2009
Der Bisamberg vormals ,bis am Berg´- ist ein ganz besonderer Winkel am Rande der Donaumetropole Wien. Mit seinen urigen Kellergassen und dem reichhaltigen Angebot an gemütlichen und förmlich zum Verweilen einladenden Heurigen ist er zum Weinberg der Wiener avanciert, wenngleich er zur Hälfte in Niederösterreich liegt – oder vielleicht auch gerade deshalb. Am besten also hinaus aus der Stadt, denn auf diesem Fleckchen Erde ist vieles noch ursprünglich und nahezu unverfälscht. Der Bisamberg lockt mit seinem Charme und seiner Atmosphäre all diejenigen, die typische ostösterreichische Weinkultur suchen.
Die Bürger rund um den Bisamberg – genauer gesagt jene von Strebersdorf, Jedlersdorf, Stammersdorf, Hagenbrunn, Bisamberg und Langenzersdorf – laden herzlichst ein, auf Themenwegen, in deren Verlauf auf alten Eichenfässern geschrieben die eine oder andere Geschichte, Anekdote und einfach so allerlei Wissenswertes rund um den Wein, die Kultur und Natur der Region erzählt wird. An sämtlichen Ausgangspunkten findet man Informationsfolder, die die Orientierung erleichtern. Welchen Weg man auch wählt man landet garantiert in einer dieser liebenswerten Ortschaften und bei einem guten Glaserl Wein.
Rund um die Donau
Am Fuße des Bisamberges laden die Donauinsel und die neue Donau, die Teiche der Seeschlacht in Langenzersdorf oder das Florian-Berndl-Bad in Bisamberg zum Relaxen und Entspannen ein.
Natur pur und seltene Orchideen
Der nördlich der Donau gelegene Bisamberg besticht durch sein südliches Flair. Die sonnigen Weingärten, die wild blühenden Trockenrasen, die eine seltene Flora beherbergen, wechseln mit lichten Flaum-Eichenwäldern. Der Bisamberg wurde deshalb von der europäischen Union als Natura-2000-Gebiet ausgewiesen. Besonders eindrucksvoll für Naturliebhaber sind die Hohlwege, die sich durch Jahrhunderte immer tiefer in den Lössuntergrund eingegraben haben. Die steilen, sich rasch aufwärmenden Wände bieten Unterschlupf für seltene Pflanzen- und Tierarten, die normalerweise in südlicheren Regionen vorkommen.
Radfahren und Wandern
Am besten erwandert oder erradelt man den Bisamberg mit seinen pannonischen Besonderheiten. Dabei entdeckt man vielleicht die eine oder andere seltene Orchidee auf den Trockenrasen oder ein rasant vorbeisausendes Ziesel auf der Wiese oberhalb des Magdalenenhofes. Auf der Gipfelwiese, der so genannten Elisabethhöhe angelangt, schweift der Blick hinüber zum Leopoldsberg auf die andere Seite der Donau.
Von Kellern und Kirchen
Rund um den Bisamberg trifft man auf uralte Weinkultur der Wiener Vorstadt und ihrer Nachbardörfer. Die urigen gemütlichen Kellergassen erzählen die Geschichte des Weinbaus aus längst vergangenen Tagen. Nachdem einige Klöster im 17. Jahrhundert den Weinbau aufgegeben hatten, gruben Kleinbauern ihre Keller ausserhalb der Ortschaften in die Lösshügel. Somit sind ganze Kellerdörfer entstanden. Am besten, man besucht die Winzer in ihren idyllischen Gärten über den Kellern und genießt den dort gelagerten Wein.
Die netten kleinen Dörfer mit ihren barocken Kirchen und ländlichen Häuserensembles bezaubern förmlich.
Kellergassen
Die ,Krottenhofgasse´ mit ihren wildromantischen Abzweigungen und ihren malerisch verwachsenen Stiegen zwischen Strebersdorf und Stammersdorf oder die Langenzersdorfer Kellergasse zu besuchen, lohnt allemal. Auf der niederösterreichischen Seite führt die Weinviertler Weinstraße zu den Heurigenorten Langenzersdorf, Bisamberg, Klein-Engersdorf und Hagenbrunn.
Dort findet man immer einen Winzer, der gerade ,ausg´steckt´ hat.
Hanak-Museum & ,My Way´
Kulturelle Kleinode der etwas anderen Art: Das Hanak-Museum in Langenzersdorf, Obere Kirchengasse 23, zeigt eine kleine Auswahl von Plastiken des dort gebürtigen Anton Hanak. Das Museum ist von Mitte April bis Mitte November, Samstag, Sonntag und Feiertag von 9 bis 12 und von 13.30 bis 18 Uhr, sowie Dienstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Auf dem ,My Way´- dem alten Kirchenweg in Hagenbrunn führen Plastiken von sieben internationalen Künstlern zu den ,Stationen des Lebens´, die abends auch sehr eindrucksvoll beleuchtet sind.
Sonnige Weinhänge und schattige Gärten
Der Bisamberg wird mitunter zu Recht als der ,Weinberg der Wiener´ bezeichnet. Die sonnigen Hügellagen und das warme pannonische Klima führen zu der hervorragenden Qualität und dem besonderen Charakter der Trauben. In jedem der Orte findet man daher Spitzenwinzer und viele gute Heurige mit ausgezeichneten Spezialbuffets. Hier verwöhnt die Region mit den typischen Wiener Schmankerln. Zu den wohl besten Weinlagen zählen heute die Rieden ,Jungenberg´ und ,Aichleiten´. Diese Rieden befinden sich an den sanften Süd- und Südosthängen des Bisamberges und geben als Draufgabe einen herrlich verträumten Blick auf Wien und die gute alte Donau frei.
Weinfeste
Nicht zu versäumen sind das ,Stammersdorfer Mailüfterl´ im Frühling oder die ,Stürmischen Tage´ im Herbst. Hier kann man Jungweinverkostungen, Weintaufen und Kellergassenfeste erleben. Der großartige Erfolg dieser Feste in sämtlichen Orten rund um den Bisamberg bestätigt nicht nur die Qualität der Weine, sondern auch das gelungene Ambiente.
Wer wann und wo ,ausg´steckt´ hat, welchen Wein man wo verkosten kann, dies erwährt man unter
www.bisamberg.net
www.wien.info (Suchbegriff ,Bisamberg´)
www.niederoesterreich.at (Suchbegriff ,Gemeinde´ oder ,Heurige´)
Denn frei gesungen nach Hans Moser : ,Hängt wo ein Buschen, is es a Greaner, denn der ist das Landeswappen von uns Weaner …´