17. Dezember 2008

Nur einige Schritte vom pompösen Wahrzeichen Wiens, dem Stephansdom, entfernt, liegt verträumt und nett und fein in der Wollzeile das Cafe Diglas. Dies ist eines der letzten klassischen Traditions-Kaffeehäuser von Wien. An 365 Tagen im Jahr, geöffnet täglich ab 7 Uhr, wartet das emsige und rasante Diglas-Team bis Mitternacht auf seine zahlreichen Gäste, um diese mit noch zahlreicheren lukullischen Genüssen verwöhnen zu dürfen.

Man beginnt den Tag mit einer wunderbaren Auswahl an Frühstücksangeboten, stillt den Wissensdurst mit nationalen und internationalen Medien, wählt zu Mittag aus der reichhaltigen Tageskarte, um sich am Nachmittag bei einer exquisiten Mehlspeis-Jause aus der hauseigenen Konditorei zu erfreuen und lässt den Abend bei einem guten Glas Wein, leiser Klaviermusik, trauten Gesprächen und weiteren Köstlichkeiten aus der Küche ausklingen. Kein Geringer als Karl Farkas war unter anderem Stammgast in diesem urigen Wiener Cafe, liegt es doch nur einen Steinwurf vom Kabarett Simpl entfernt.

Zur Geschichte:
Der Name Diglas in der Wiener Gastronomie ist bereits seit 1875 ein Begriff. Hans Diglas sen. betrieb dereinst Etablissements wie das „Casino Zögernitz „ in Döbling, den „Goldenen Adler„ in der Radetzkystraße, die „Schöne Aussicht„ und das „Schlosshotel-Restaurant„ am Maurer Hauptplatz.? Bei der Eröffnung seines Restaurants im Türkenschanzpark war Kaiser Franz Josef I. sein erster Gast. Seine beiden Söhne Hans und Franz begannen nach deren Aufenthalt in den USA in Wien eine Reihe von gastronomischen Einrichtungen zu gründen. Unter anderem den „Niederösterreichischen Landesmusterkeller„ in der Singerstraße 6. Ein Lokal, welches rund um die Uhr geöffnet hatte.

Anno 1923 gründeten die Brüder das Café Diglas in der Wollzeile. Dieses Lokal ist bis heute übrig geblieben und entwickelte sich in diesen 85 Jahren zu einem äußerst beliebten Innenstadtcafé. O. W. Fischer saß hier genau so gerne, wie der Vater des seinerzeitigen Bundeskanzlers Kurt Schuschnigg, ebenso trank im „Diglas„ seinen Kaffee der Komponist Franz Lehar, umringt von seinen Librettistinnen. In den 50iger Jahren des vorigen Jahrhunderts verloren sich allerdings die Stammgäste ein wenig, als ein Teil des Kaffeehauses in ein Espresso umgewandelt wurde. 1964 übernahm Hans Diglas III als gelernter Hotelfachmann die Geschicke des Cafes und führte ein umfangreiches Restaurantangebot ein. Nach einer Renovierung im Jahre 1988 bemühte sich der Enkel des Gründers Hans Diglas IV, das Kaffeehaus wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Dies gelang. Das „Cafe Diglas“ steht für Geschichte und Kaffeehaus-Tradition in der Wiener Innenstadt.

Und so blühen die Worte des legendären Komikers, Conferenciers, Kabarettisten und Lebe-Menschen Karl Farkas auch hier immer wieder aus neue auf, der stets meinte: „Schauen Sie sich das an!„

www.diglas.at

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