Dynamischer Sonnenschutz ist maßgeblich für den Gesamtenergiebedarf, den Wohnkomfort und die Versorgung mit Tageslicht in Gebäuden verantwortlich. Darüber hinaus trägt er wesentlich zur Wertschöpfung der österreichischen Wirtschaft bei. Die Branche der heimischen Sonnenschutz-Industrie entwickelt sich gut.
Bildtext: Grafik Markt 2013. So verteilen sich produzierte Mengen und der Umsatz auf die einzelnen Produktgruppen. Foto: Bundesverband Sonnenschutztechnik
Auf den derzeit stattfindenden Bau- und Einrichtungsmessen in ganz Österreich interessieren sich sowohl private Bauherren als auch Planer und Architekten zunehmend für flexible Sonnenschutzsysteme. Die meistgestellte Frage lautet: “Wie mache ich es richtig?” Dazu Ing. Johann Gerstmann, Sprecher des BVST / Bundesverbandes Sonnenschutztechnik: „Die Besucher prüfen alle Möglichkeiten, um Energie zu sparen und das Haus vor Überwärmung zu schützen. Ganz besonderen Wert legen sie außerdem auf die Qualität und den Komfort von Tageslicht und das Gefühl von Freiheit durch ungetrübten Blick ins Freie. Und nach wie vor geht es beim Thema Fenster auch um Sicherheit und Schutz – vor neugierigen Blicken, ungebetenen Gästen oder lästigen Insekten.”
Nur schön war gestern
Während vor einigen Jahren lediglich die Fragen „Markise mit oder ohne Volant?” oder “Welche Farbe soll der Roll-Laden haben?” gestellt wurden, suchen heute Häuslbauer nach Antworten zu den Themen Energieeffizienz, thermischer Komfort, Sicherheit und Umweltschutz. Die Sonnenschutzbranche hat dafür viele Lösungen parat und zählt daher in der Baubranche zu den derzeitigen Gewinnern. Johann Gerstmann: “Jeder Bauteil wird heute von den zukünftigen Nutzern kritisch hinterfragt und auf seine Funktionalität überprüft. Zusätzlich steigen unsere Ansprüche an Wohnkomfort und Behaglichkeit.” Innovationen sind also gefragt und bewährte Technologien wie Markisen, Raffstore, Roll-Läden und Fensterläden werden permanent hinsichtlich Funktion und Design weiterentwickelt.
Wertschöpfung in Rot-Weiß-Rot
Das zeigt sich auch in der Statistik. 2013 fertigten die Mitgliedsbetriebe des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik insgesamt 811.00 Einheiten Sonnen- und Insektenschutz an. Damit beträgt der mengenmäßige Anteil der BVST-Mitglieder am Gesamtmarkt 75 Prozent. Johann Gerstmann: „Das sichert 1.651 heimische Arbeitsplätze in der Industrie und das 5fache an Green Jobs in den nachgelagerten Dienstleistungsbereichen mit einem Gesamtumsatz jenseits der 1-Milliarden-Euro-Grenze.“ Denn zu den direkt in der Sonnenschutz-Industrie Beschäftigten sind auch all jene Menschen hinzuzuzählen, die im Vorfeld die Bauherren und Planer beraten und nachfolgend die produzierten Systeme fachgerecht liefern, montieren und servicieren. Daher kann man derzeit österreichweit von rund 10.000 Erwerbstätigen im Bereich Sonnenschutztechnik ausgehen.Mehr als 25 Prozent der Produkte gehen in den Export. Johann Gerstmann: „Diese Zahl zeigt, dass österreichische Unternehmen mit ihrer hohen Produktqualität sich auch am europäischen Markt durchsetzen können. Der Bundesverband Sonnenschutztechnik kann somit auf eine hohe Wertschöpfung im eigenen Land verweisen.“
Produktverteilung relativ konstant
Bei den produzierten Mengen blieb die Verteilung zwischen den einzelnen Produktgruppen im Vergleich zu den Vorjahren relativ konstant. Raffstore und Roll-Läden liefern sich nach wie vor ein Kopf-an-Kopf-Duell. Gespannt sein darf man auf die Entwicklung von Fassadenmarkisen, die nun praktisch von jedem Erzeuger in windstabiler Ausführung zu haben sind und vor allem in Hinblick auf Transparenz und Fassadengestaltung einige Marktanteile erobern könnten. Der Anteil von motorisierten und zum Großteil auch automatisierten Anlagen liegt hierzulande bei hochwertigen Fassadenbeschattungen bei 74 Prozent, bei den Klassikern wie Standardroll-Läden und Außenjalousie bei 34 Prozent. Die Beschattung von Terrassen, Balkonen und Wintergärten wird zu 62 Prozent motorisch angetrieben und meist auch intelligent gesteuert.